7161/J XXIV. GP

Eingelangt am 21.12.2010
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Dr. Spadiut, Ursula Haubner

Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend Therapie der feuchten Altersbedingten Makuladegeneration (AMD)

 

 

Die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs hat sich mit einem Brief an das Bundesministerium für Gesundheit und die Gesundheitssprecherinnen und -sprecher sowie Behindertensprecherinnen und -sprecher des Parlaments gewendet um ihrer Besorgnis, betreffend einer nicht zugelassenen Therapie der feuchten Altersbedingten Makuladegeneration, Ausdruck zu verleihen. Sie berichten davon, dass in den vergangenen Monaten ein zunehmender ökonomischer Druck auf Patientinnen und Patienten mit dieser insbesondere für Menschen im fortgeschrittenen Alter folgenreichen Erkrankung wahrgenommen wurde.

 

Seit einigen Jahren gibt es eine viel versprechende Therapie für Patientinnen und Patienten der feuchten AMD. Bei dieser Therapie wird ein biotechnologisch hergestellter Wirkstoff in das Auge injiziert, wodurch das Fortschreiten des Sehkraftverlustes gestoppt werden kann.

Obwohl es diese Therapie gegen die feuchte Form der AMD gibt, werden Betroffene immer öfter nicht mit dem zugelassenen Wirkstoff, sondern mit einem, für die feuchte AMD nicht zugelassenen Krebs-Medikament behandelt.

 

Das geschieht aus der Sicht der Betroffenen offenbar aus rein ökonomischen Überlegungen heraus, da der zugelassene Wirkstoff in der, durch die LKF-Punkte gesteuerten Finanzierung der Krankenanstalten nicht hinreichend finanziell abgebildet ist. Eine höhere Wirksamkeit des für die Behandlung der AMD nicht zugelassenen Krebs-Wirkstoffes, die den Einsatz medizinisch rechtfertigen würde, ist nicht bekannt.

 

Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Herrn Bundesminister für Gesundheit folgende

 

 

ANFRAGE

 

 

  1. Sind Ihnen die oben aufgezeigten Befürchtungen der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs bezüglich der Therapie der feuchten Altersbedingten Makuladegeneration bekannt, wenn ja, welche Meinung haben Sie dazu, wenn nein, warum nicht?

 

  1. Welche Therapieformen und Medikamente sind Ihnen bei der AMD bekannt und wann werden sie angewendet?

  1. Welche Therapieformen und Medikamente sind für die Behandlung der AMD konkret zugelassen?

 

  1. Welche Kosten verursachen alle von Ihnen genannten Therapieformen? (Bitte um einzelne Darstellung)

 

  1. Gibt es ökonomische Notwendigkeiten zur Bevorzugung einer Therapieform, wenn ja welche und wie werden diese an die behandelnden Ärzte kommuniziert?

 

  1. In welcher „Box“ der verschreibungspflichtigen Medikamente befinden sich alle Medikamente der von Ihnen genannten Therapieformen?

 

 

  1. Werden zur Therapie der AMD Präparate eingesetzt die nicht ursächlich dafür vorgesehen wurden, wenn ja,

 

a)    warum?

b)    um welche Medikamente handelt es sich?

c)    wie lauten die Zulassungsverfahren?

 

  1. Wie lauten die Nebenwirkungsrisiken aller für die Behandlung der AMD angewendeten Substanzen?