7186/J XXIV. GP

Eingelangt am 21.12.2010
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Anfrage

 

des Abgeordneten Vilimsky

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Inneres

betreffend Hochsaison für Kinderhändler

 

Die Kronen Zeitung vom 10.12.2010 berichtete folgendes:
„Heimische Christkindlmärkte als Goldgrube für Schlepper
Hochsaison für Kinderhändler: Onkel zwang Nichte zum Stehlen
Ein skrupelloser Kinderhändler aus Bulgarien machte nicht einmal vor seiner Nichte Halt: Der 30-Jährige verschleppte das erst achtjährige Mädchen - mit Zustimmung der Eltern (!) - nach Wien und nötigte es zum Stehlen. Vor allem heimische Christkindlmärkte gelten derzeit als Hochburg der Zwangskriminalität.
"Einige Eltern lassen ihre Kinder sogar vom Schulunterricht befreien - nur um sie den Schlepperbanden zu überlassen, die sie nach Österreich bringen", so Norbert Ceipek, Chef der "Drehscheibe Augarten" (Wiener Krisenzentrum für verschleppte Kinder). Die finanziellen Verlockungen scheinen zu groß zu sein - schließlich zahlen die Kriminellen viel Geld, damit sie osteuropäische Kinder zu Dieben ausbilden können.
Jüngstes Beispiel: die achtjährige Anastasia B. (Name geändert). Das bulgarische Mädchen versuchte auf einem Wiener Christkindlmarkt die Handtasche einer Pensionistin zu stehlen - und wurde auf frischer Tat ertappt. Wenig später ging auch ihr Onkel ins Netz. Der Kopf einer Schlepperbande.
Ein kriminalistischer Erfolg, der sich in ganz Europa herumspricht. Norbert Ceipek: "Wir führen in Wien einen erfolgreichen Kampf gegen die Zwangskriminalität mit Kindern. In keiner anderen EU-Stadt - nur in Wien - gibt es einen Rückgang."“

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Inneres folgende

 

Anfrage:

 

1.    Welche konkreten Maßnahmen haben Sie zur Bekämpfung des Kinderhandels gesetzt?

2.    Wie viele derartige Fälle gibt es jedes Jahr?

3.    Wie viele Kinder waren davon im Jahr 2010 betroffen?

4.    Wurden Kinder bereits mehrmals zu diesen Zwecken missbraucht?

5.    Wie viele Kinderhändler konnte man 2010 verhaften?

6.    Wie unterstützen Sie das Wiener Krisenzentrum für verschleppte Kinder?

7.    Welche Zusammenarbeit gibt es in diesem Bereich auf internationaler Ebene?

8.    Wie sieht speziell die Zusammenarbeit mit Bulgarien und Rumänien diesbezüglich aus?