7244/J XXIV. GP

Eingelangt am 22.12.2010
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Schwentner, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung

 

betreffend den auffallend geringer Frauenanteil bei den Professuren an der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz

 

 

Im Jänner 2009 verstarb mit Univ.-Prof. Dr. Ursula Hendrich-Schneider, ehemals erste Dekanin an der Karl-Franzens-Universität Graz und Vorständin des Instituts für Internationales Management an der Karl-Franzens-Universität Graz, eine der wenigen ordentlichen Professorinnen an der sozialwissenschaftlichen Fakultät in Graz. Das Institut wurde von ihr aufgebaut und hat sich nicht nur österreichweit einen bedeutenden Ruf in den Wirtschaftswissenschaften erworben.

Nun entschied die KFU Graz eine Neuausrichtung des Instituts, das zukünftig nicht mehr „Internationales Management“ sondern „Management, Accounting und Empirie“ heißen wird und auch die Arbeitsschwerpunkte dementsprechend verändern wird. Die Ausschreibung für die Professur wurde im Sommer 2010 veröffentlicht. Daraufhin gab es nur wenige Bewerbungen von Frauen. Es galt bisher als Usus, dass, wenn sich keine oder zu wenige Frauen bewerben, neu ausgeschrieben wird. In diesem Fall war das jedoch nicht so. Nach aktuellem Stand gibt es heute (Stichtag 1. Dezember 2010) nur noch eine Frau als ordentliche Professorin im BWL-Bereich beschäftigt, die letzten SOWI-Neubesetzungen waren zum weit überwiegenden Teil Männer. Unter den Studierenden der Wirtschaftswissenschaften finden sich jedoch bereits mehr Frauen als Männer.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 


ANFRAGE:

 

 

 

  1. Wie wird bei Ausschreibungen  einer Professur an einer Universität darauf geachtet, dass es auch eine entsprechende Anzahl an weiblichen Bewerbungen gibt?

  2. In welchen Fällen wird eine Stelle neu ausgeschrieben, wenn es keine oder zu wenige Bewerbungen von Frauen gibt?

  3. Haben Sie wegen des geringen Frauenanteils an der sozialwissenschaftlichen Fakultät bereits Kontakt mit der KFU Graz aufgenommen?

 

  1. Welche Maßnahmen setzen Sie gemeinsam mit der Universität Graz, um den Frauenanteil unter den ordentlichen Professuren an der sozialwissenschaftlichen Fakultät in Graz, insbesondere im Bereich der Wirtschaftswissenschaften auf die im Bundesgleichbehandlungsgesetz festgeschriebene Frauenquote von 45 Prozent zu erhöhen?

  2. Was tun Sie, damit Wissenschaftlerinnen an der sozialwissenschaftlichen Fakultät der KFU Graz im entsprechenden Ausmaß bei ihren wissenschaftlichen Karrieren gefördert werden?

  3.  Werden alle Teile des fForte academic Programmes auch 2011 weitergeführt?