7360/J XXIV. GP
Eingelangt am 12.01.2011
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ANFRAGE
der Abgeordneten Moser, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend Steuerprüfung Glock und Intervention durch den ehemaligen
Finanzminister
Nach einer Mitteilung der Tageszeitung "Kurier" vom 9. und 11.1.2011 im Zusammenhang mit dem Hypo-Alpe-Adria-Skandal ist der Waffenproduzent Gaston Glock Mittelpunkt einer undurchsichtigen und aufklärungsbedürftigen Bargeldtransaktion. Aufzuklären wird auch sein, inwieweit der ehemalige Finanzminister Karlheinz Grasser in diese oder in andere ähnliche Transaktionen verwickelt war, bzw. ist. Eine derartige Mitwirkung wäre nicht die einzige Involvierung Grassers in den Hypo-Alpe-Adria-Skandal. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Nach diversen Informationen sei Glock in einem Naheverhältnis zu Grasser bzw. zu Grassers Familie gestanden. Laut Medienberichten bestand auch ein freundschaftliches Verhältnis zu Ex-Landeshauptmann Haider, dem Grasser in seinen Anfangsjahren als Finanzminister ebenfalls verbunden war. Außerdem wurde laut gut informierten Kreisen Glock auf Wunsch Grassers in den Aufsichtsrat der Austro Control entsandt.
Nach mehreren Informationen aus dem Finanzministerium haben die für Steuerhinterziehung zuständigen Stellen und die interne Revision bereits in den Anfangsjahren der "Ära Grasser" gegen den Waffenindustriellen Glock recherchiert.
Die Steuer-Recherche sei auf Intervention Grassers eingestellt worden. Zuständig war dafür Abgabensektionschef Nolz, der übrigens bereits in der Frage der steuerlichen Beurteilung der Homepage von KHG eine entscheidende und unrühmliche Rolle spielte.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Trifft es zu, dass die Finanzbehörden damals im Fall des Waffenindustriellen Glock in steuerlichen Belangen Untersuchungen geführt haben?
2. Liegen hierüber aktenmäßige Unterlagen vor?
3. Wenn ja, welche?
4. Trifft es zu, dass die Untersuchungen durch Grasser, oder aus dessen Umfeld eingestellt wurden?
5. Wenn ja, mit welcher Begründung?
6. War der damaligen Abgabensektionschef Nolz , der aus nicht nachvollziehbaren Gründen in seiner Funktion bereits mehrmals verlängert wurde, in die Untersuchungen bzw. in deren Einstellung involviert?
7. Wurden derartige Unterlagen bereits gelöscht?
8. Wenn ja, mit welcher Begründung?
9. Welche Schritte unternimmt die Finanzverwaltung im Fall der aktuellen Informationen gegen Glock?
10. Werden Untersuchungen in steuerlicher Hinsicht und in Richtung allfällige Geldwäsche (es gilt die Unschuldsvermutung) eingeleitet?