7435/J XXIV. GP
Eingelangt am
20.01.2011
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ANFRAGE
der Abgeordneten Gerhard Huber
Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend Salmonellenfälle in Tirol
Am Sonntag, den 16. Jänner 2010 hat die Tiroler Bevölkerung nicht von einer Gesundheitsbehörde oder dem Bundesministerium für Gesundheit sondern aus der Tiroler Tageszeitung erfahren, dass Tirol „Salmonellen-Kaiser“ ist. Als Ursache dafür wird unter anderem der Import von verunreinigten Eiern aus den Niederlanden genannt, welche über eine Tiroler Vertriebszentrale ins Land gelangt sind und allein für 86 gemeldete Salmonellenfälle im Jahr 2010 verantwortlich zeichnen.
Durch diesen Ausbruch im Frühjahr/Sommer 2010 und einen weiteren im September 2010 mit 70 Erkrankten stieg die Zahl der Erkrankten lt. Medienberichten in Tirol überdurchschnittlich an. Insgesamt werden 379 Salmonellen-Fälle bestätigt. Damit weist Tirol, nach Wien mit 385 Fällen, die bei weitem höchste Zahl an gemeldeten Salmonellen-Erkrankungen aller österreichischen Bundesländer auf.
Konnte die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) beim ersten Ausbruch die Ursache der Salmonellenvergiftungen noch bis in die Niederlande zurückverfolgen, ist bis heute unklar, welche Ursachen der Ausbruch mit 70 Erkrankungen hatte - und die Untersuchungen dauern an.
Laut Information aus dem Gesundheitsministerium habe man die betroffenen Stellen über den begründeten Verdacht informiert und die Eier aus den Niederlanden, welche über deutsche Vertriebswege nach Tirol gelangten, aus dem Handel genommen.
Die hohe Zahl der Salmonellen-Fälle erklärt Frau Amtsärztin Dr. Anita Luckner-Hornischer von der Tiroler Landessanitätsdirektion damit, dass in Tirol eben besser als in anderen Bundesländern kontrolliert werde. Dr. Franz Allerberger (Fachbereichsleiter Humanmedizin der AGES) bestätigt die Aussagen von Dr. Anita Luckner-Hornischer mit der Begründung: „Das Einfachste, um gut dazustehen ist, dass man wegschaut. In Griechenland zum Beispiel existiert die Krankheit laut der offiziellen Zahlen gar nicht, weil dahingehend nicht kontrolliert wird“.
Daher stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Herrn Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende
ANFRAGE
6. Wenn ja, welche Parameter wurden bei den Kontrollen erhoben und wie lauten die Ergebnisse?
7. Haben Sie aufgrund der aktuellen Salmonellen-Ausbrüche bei diesem Vertriebszentrum konkrete Maßnahmen gesetzt, wenn ja welche, wenn nein, warum nicht?
8. Wurden Kontrollen von anderen Kontrollorganen durchgeführt, wenn ja welche und wie lauten die Ergebnisse?