7454/J XXIV. GP
Eingelangt am 20.01.2011
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ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Gesundheit
betreffend künstlich erzeugte Engpässe bei Medikamenten
Medienberichten zufolge kommt es in Österreich immer wieder zu künstlich erzeugten Engpässen bei verschiedenen Medikamenten, da Pharmakonzerne fürchten, dass auch Personen aus dem benachbarten Ausland bei uns ihre Medikamente kaufen. Grund dafür sind die, im Vergleich zu anderen EU-Staaten niedrigeren Preise.
Deshalb wird laut Zeitungsberichten die Menge an Arzneimittel für den österreichischen Markt kontingentiert. Dadurch kann es aber zu Engpässen kommen, die ganz offensichtlich in Kauf genommen werden.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit
Anfrage
1. Sind Ihnen die entsprechenden Medienberichte bekannt?
2. Um wie viel sind die Medikamente in der Bundesrepublik Deutschland im Durchschnitt teurer?
3. Um wie viel sind die Medikamente in Italien im Durchschnitt teurer?
4. Um wie viel sind die Medikamente in Ungarn im Durchschnitt teurer?
5. Um wie viel sind die Medikamente in Slowenien im Durchschnitt teurer?
6. Um wie viel sind die Medikamente in der Slowakei im Durchschnitt teurer?
7. Um wie viel sind die Medikamente in der Schweiz im Durchschnitt teurer?
8. Um wie viel sind die Medikamente in Tschechien im Durchschnitt teurer?
9. Ist Ihnen bekannt dass Personen aus den angrenzenden Ländern häufiger in Österreich Medikamente kaufen, als umgekehrt?
10. Bei wie vielen und welchen Medikamenten gab es im Jahr 2010 einen Engpass in den Apotheken und wie lange hielt dieser an?
11. Bei wie vielen und welchen Medikamenten gab es im Jahr 2009 einen Engpass in den Apotheken und wie lange hielt dieser an?
12. Bei wie vielen und welchen Medikamenten gab es im Jahr 2008 einen Engpass in den Apotheken und wie lange hielt dieser an?
13. Sind Ihnen Absprachen von Pharmafirmen bezüglich „Kontingentierung“ bekannt?
14. Wenn ja, mit welchen Konsequenzen haben die betroffenen Firmen zu rechnen?
15. Wenn nein, werden Sie in dieser Angelegenheit Nachforschungen anstellen?
16. Inwieweit haben Engpässe bei Medikamenten bislang zu negativen gesundheitlichen Folgen bei Patienten geführt?
17. Gibt es eine Meldepflicht bei Medikamenten-Engpässen und wenn ja, an wen muss eine Meldung erfolgen und welche Maßnahmen werden im Fall eines Engpasses getroffen?