7729/J XXIV. GP

Eingelangt am 23.02.2011
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Anfrage

 

des Abgeordneten Herbert

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Inneres

betreffend Werbemaßnahmen und Kosten betreffend "Postler zur Polizei"

 

Der "Kurier" vom 10.02.2011 berichtete:
„Die große Übertrittswelle von Post zur Polizei blieb weitgehend aus
Wechsel - "Wer nix is' und wer nix kann, geht zur Post und Eisenbahn." Hinter dieser nicht gerade charmanten Volksweisheit scheint zumindest ein Fünkchen Wahrheit zu stecken.

Denn die erwartete Übertrittswelle von ehemaligen Postbediensteten zur Polizei findet einfach nicht statt. Der Grund liegt in fehlenden Qualifikationen der Ex-Postler. Denn jeder zweite Post- und Telekom-Mitarbeiter schafft den Eignungstest für den Polizeidienst - der laut Ministerium ohnehin leichter ist als für "normale" Polizeischüler - nicht. Die meisten Anwärter scheitern an der Rechtschreibprüfung und am EDV-Test.

374 Übertritte

Rechnete man im Innenministerium Anfang 2010 noch mit 1000 Übertritten, wechselten bis dato nur 374 ehemalige Post- und Telekom-Mitarbeiter den Dienstgeber. 304 Bewerber scheiterten, 81 zogen ihre Bewerbung zurück.

Einer, der es geschafft hat, ist der 50-jährige Franz Hammerschmid. Er unterstützt die Polizeikollegen im Wachzimmer Hohe Warte. Zu seinen Aufgaben gehört das Verfassen von Anzeigen, das Erstellen der Dienstpläne, Schulwegsicherung und Botendienste. "Ich bereue den Wechsel keine Sekunde. Als junger Mann wollte ich ohnehin zur Polizei."

Damals verhinderten das seine Mutter und die Freundin. "Beide haben mich gebeten, die Exekutive sein zu lassen. Der Dienst sei einfach zu gefährlich."

Das Zustellen von Briefen hat auch Gerhard Unger für immer abgestempelt. Seit dem Vorjahr pendelt der Wiener zu seinem neuen Arbeitsplatz in der Polizeiinspektion Korneuburg. Der damals 39-Jährige wurde von seinen uniformierten Kollegen mit offenen Armen empfangen. Binnen weniger Wochen brachte der Quereinsteiger das interne Aktenlager auf Vordermann.“


In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Frau Bundesministerin für Inneres folgende

 

Anfrage:

 

  1. Wie viele Werbeveranstaltungen wurden für die Bewerbung betreffend des Ressortwechsels von Post- und Telekombeamten zur Polizei bisher abgehalten, aufgeschlüsselt nach Jahr und Örtlichkeiten?

 

  1. Wie hoch belaufen sich die bisherigen Kosten dafür, aufgeschlüsselt auf Jahr und Werbebereich (Post bzw. Telekom)?

 

  1. Wie viele Bewerbungen gab es insgesamt, aufgeschlüsselt nach Jahren (Post bzw. Telekom)?

 

  1. Wie viele Aufnahmetests wurden durchgeführt und wo fanden diese statt, aufgeschlüsselt nach Jahr und Werbebereich (Post bzw. Telekom)?

 

  1. Wie viele dieser Bewerbungen ergaben einen konkreten Wechsel von ehemaligen Post- und Telekombediensteten zur Polizei, aufgeschlüsselt nach Jahr und Werbebereich (Post bzw. Telekom)?

 

  1. Wo werden diese übergewechselten Post- und Telekombediensteten nach dem Übertritt zur Polizei dienstlich verwendet, aufgeschlüsselt nach Bundesland und Dienststelle?

 

  1. Wie viele Übertrittsprämien (medial kolportiert wurden hier eine Summe von 10.000 Euro pro Post- bzw. Telekombediensteten) wurden bisher an ehemalige Post- und Telekombedienstete ausbezahlt?

 

  1. Wie hoch ist die Gesamtsumme, aufgeschlüsselt nach Jahr und Werbebereich (Post bzw. Telekom)?