7761/J XXIV. GP

Eingelangt am 25.02.2011
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Anfrage

 

der Abgeordneten Mag. Johann Maier

und GenossInnen

an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

betreffend „Kaufsucht (Shopping-Sucht) eine Abhängigkeitserkrankung“

 

Mit der AB 3612/XXII.GP vom 03.02.2006 wurden die Fragen des Fragestellers Mag. Johann Maier und Genossinnen zu einer gleichlautenden Anfrage beantwortet.

 

Nach einer aktuellen Studie der Arbeiterkammer Wien ist fast noch immer jeder Dritte kaufsuchtgefährdet (AK Dezember 2010).

„27 Prozent der ÖsterreicherInnen sind kaufsuchtgefährdet. Das zeigt eine aktuelle AK Umfrage über Kaufsucht in Österreich, die das Gallup-Institut bei 1.000 ÖsterreicherInnen für die AK durchführte. Die Zahl der Kaufsuchtgefährdeten ist im Vergleich zum Vorjahr (30 Prozent) nur leicht zurückgegangen. Demgegenüber sind in Deutschland deutlich weniger, nämlich nur 17 Prozent der Menschen, potenziell kaufsüchtig.

Die AK Studie zeigt: Je jünger, desto stärker kaufsuchtgefährdet. Frauen sind über alle Altersgruppen weitaus mehr kaufsuchtbedroht als Männer. Besonders betroffen sind junge Konsumenten, vor allem Single-Frauen unter 30 Jahren“.

 

Den Kaufsuchtgefährdeten muss geholfen werden, Präventionsmaßnahmen sind notwendig.

 

Aus systematischen Gründen werden ähnliche Fragen wieder gestellt, um die aktuellen Zahlen und Informationen zu erhalten.

 

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz nachstehende


Anfrage:

 

1.      Liegen Ihnen konkrete Zahlen vor, wie viele Menschen in Österreich „kaufsüchtig“ sind (Aufschlüsselung männlich / weiblich)?
Wenn nein, wie hoch werden diese geschätzt?

 

2.      Liegen Ihnen konkrete Zahlen vor, wie viele Jugendliche in Österreich bereits „kaufsüchtig“ sind (Aufschlüsselung männlich / weiblich)?
Wenn nein, wie hoch werden diese geschätzt?

 

3.      Liegen dem Ressort diesbezügliche Zahlen aus anderen Mitgliedsstaaten der EU vor?

 

4.      Wie wird seitens Ihres Ressorts „Kaufsucht“ definiert?

 

5.      Welche Ursachen führen Ihrer Meinung nach in die Kaufsucht, insbesondere bei Jugendlichen?

 

6.      Welche sozialen Probleme sind Ihnen im Zusammenhang mit der Kaufsucht bekannt?

 

7.      Wie beurteilen Sie den Zusammenhang von Kaufsucht und Überschuldung?

 

8.      Werden Sie, wenn dem Ressort keine Zahlen vorliegen diesbezügliche Studien in Auftrag gegeben bzw. werden Sie diesbezügliche Projekte fordern?
Wenn ja, in welcher Form?

 

9.      Sind Ihnen Studien anderer EU-Mitgliedsstaaten bekannt, die sich der Problematik der Kaufsucht befassen?
Wenn ja, welche Ergebnisse liegen vor?

 

10.  Welche Maßnahmen planen Sie aus konsumentenpolitischen Überlegungen 2011 zur Bekämpfung der „Kaufsucht“?
Welche präventiven Aktivitäten
(Präventionsprogramm) sind geplant?


 

11.  Halten Sie zur Bekämpfung dieser Sucht weitere legislative oder administrative Maßnahmen - eventuell gemeinsam mit anderen Ressorts - für notwendig?

 

12.  In welcher Form werden Sie die Öffentlichkeit - insbesondere Jugendliche - auf die Kaufsuchtproblematik und die Auswirkungen dieser Suchterkrankung aufmerksam machen?