7794/J XXIV. GP

Eingelangt am 01.03.2011
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz

und weiterer Abgeordneter

 

an die Frau Bundesminister für Unterricht, Kunst und Kultur

betreffend Zurverfügungstellung von PISA-Rohdaten

 

Einem Bericht der Tageszeitung "Presse" vom 11. Februar dJ zufolge weigert sich das BMUKK, die PISA-Rohdaten zu veröffentlichen, um eine erneute Analyse zuzulassen. (vgl. http://diepresse.com/home/bildung/universitaet/633112/Karl-kritisiert-SPOe_Immer-nur-Nein-sagen-ist-zu-wenig, 15. Feb. 2011)

Nach verschiedenen Expertenmeinungen gibt es jedoch gerade bei den Österreich-Ergebnissen der PISA-Studie 2009 Probleme mit der Reliabilität (d. i. die Wahrscheinlichkeit, bei einer erneuten Testung zum selben Ergebnis zu kommen).

 

Insbesondere werden dabei die folgenden möglichen statistischen Fehler angeführt:

 

"...Man spricht in der Statistik vom Nonresponse-Problem, wenn Teilnehmer an einer Befragung die Teilnahme verweigern können. Bei PISA könnte es sein, dass potenziell leistungsstarke Schüler eher boykottiert haben als weniger leistungsstarke Schüler. Das hätte natürlich einen Einfluss auf das Gesamtergebnis.

[...]

Die veröffentlichten, sehr umfangreichen PISA-Daten enthalten sehr viele Informationen über jeden einzelnen Schüler; die Information, welche Schüler welcher Schicht angehören, ist für die österreichischen Schüler aber in den veröffentlichten Daten von PISA 2006 und PISA 2009 nicht enthalten. Damit ist es nicht möglich zu überprüfen, ob die Gewichtsanteile der Schichten in der Stichprobe den Anteilen der Schichten an der gesamten Schülerpopulation entsprechen...."

(http://diepresse.com/home/bildung/meinung/633454/PISA-oder_Wie-oeffentlich-soll-Wissenschaft-sein, 21. Feb. 2011)

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Frau Bundesminister für Unterricht, Kunst und Kultur die folgende

 

 

Anfrage

 

 

1.     Entspricht es den Tatsachen, dass sich das BMUKK weigert, die PISA-Rohdaten freizugeben?

2.     Falls ja, warum weigert sich das BMUKK dies zu tun?

3.     Falls nein, wann wird das BMUKK die PISA-Rohdaten freigeben?

4.     Werden Sie zukünftig die Rohdaten internationaler Vergleichsstudien mit österreichischer Beteiligung freigeben?

5.     Falls nein, warum nicht?