7817/J XXIV. GP
Eingelangt am 01.03.2011
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ANFRAGE
der
Abgeordneten Dr. Winter, Kunasek, Zanger, Riemer
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport
betreffend geplante Ausmusterung der Alouette-Hubschrauber und Einsparung der
Kaserne Aigen im Ennstal
In den letzten Wochen gelangten Pläne aus dem Generalstab an die
Öffentlichkeit, die eine vorzeitige Ausmusterung der in Aigen im Ennstal
stationierten 14 Alouette-III-Hubschrauber vorsehen. Demnach soll bis 2015 die
Hubschrauber-Flotte um 5 Stück reduziert werden, obwohl Maschinen,
Personal und entsprechende Ersatzteile bis ins Jahr 2020 voll funktions- und
einsatzfähig zur Verfügung stehen.
Die „Kleine Zeitung“ vom 04. Februar 2011 schreibt dazu folgendes: „Schlechte Nachrichten für die Alouette III und damit für die Kaserne Aigen. Wie berichtet, wurde bei einem Luftgipfel des Generalstabs das Aus für diese Maschine verkündet. Bereits unmittelbar stehen massive Kürzungen der Flugstunden an, bis 2015 werden fünf Maschinen ‚gegroundet’, was so viel wie ausgemustert heißt. Bis 2020 soll der Hubschrauber dann komplett von der Bildfläche verschwunden sein. In heeresinternen Dokumenten ist von der ‚ersatzlosen Stilllegung’ die Rede.“
Verbunden mit der sukzessiven Ausmusterung wird nunmehr eine komplette Stilllegung des Kasernenstandortes befürchtet. Das wäre nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht fatal, weil an die 300 Arbeitsplätze in der Abwanderungsregion vor dem Aus stünden, sondern hätte viel weitreichendere Folgen, wenn es etwa um den Katastrophenschutz geht. Die in Aigen stationierten Hubschrauber des Typs Alouette III sind ursächlich für den Katastrophenschutz konzipiert und stellen aufgrund ihrer vielseitigen Verwendbarkeit (Krankentransporte, Feuerwehreinsätze, Waldbrandbekämpfung, Lawinensprengungen, Transportflüge, etc.) das Rückgrat der Katastrophenschutzhilfe in der Steiermark dar.
Unersetzlich waren die Alouette und der Kasernenstandort bei den schweren Murenabgängen im Sölktal. Durch die unmittelbare Nähe zum Stützpunkt in Aigen konnten kleine Mannschaften sowie Außenlasten trotz schwieriger Windsituationen mühelos in die engen Täler geflogen werden. Damals wurden 1.060 Passagiere und 25 Tonnen an Lasten transportiert, 114 Flugstunden abgeleistet. Ein anderer Hubschrauber des Bundesheeres wäre aufgrund der spezifischen Bedingungen nicht geeignet gewesen.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigenden Abgeordneten an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport folgende
ANFRAGE
17. Wenn ja, welche (politischen) Schritte werden Sie unternehmen, um den Weiterbestand sicherzustellen?
18. Wenn nein, warum nicht?
19. Wie lange wird die Alouette-III in der Kaserne Aigen im Ennstal noch im Einsatz sein?
20. Wie viele Alouette-III-Hubschrauber werden bis 2015 ausgemustert?
21. Wie viele Arbeitsplätze sind von der Ausmusterung bis 2015 betroffen?
22. Wie viele Flugstunden mit den Alouette-III-Hubschraubern werden derzeit absolviert?
23. Auf wie viele Flugstunden soll jetzt reduziert werden?
24. Wie viele Flugstunden werden nach der kolportierten Ausmusterung der fünf Maschinen im Jahr 2015 absolviert?
25. Ist die Übernahme der Rettungsfliegerei, die derzeit vom wenige Kilometer entfernten ÖAMTC-Stützpunkt in Niederöblarn durchgeführt wird, durch die Kaserne Aigen im Ennstal in nächster Zeit definitiv ausgeschlossen?
26. Wenn ja, warum?
27. Wenn nein, könnte die Kaserne Aigen im Ennstal wieder die Rettungsfliegerei übernehmen? Zu welchem Zeitpunkt?
28. Wie viele Schreiben von Bürgermeistern, Politikern, Betroffenen sowie Bürgern erreichten Sie in den vergangenen Wochen, die gegen die kolportieren Pläne protestierten?
29. Wurden alle schriftlichen Einlangen von Ihrem Ressort beantwortet?
30. Wenn ja, mit welchem Inhalt?
31. Hat Ihr Parteikollege Landeshauptmann Franz Voves bereits bei Ihnen interveniert?
32. Wenn ja, mit welchem Ergebnis?
33. Ist es korrekt, dass ein Schreiben von Landeshauptmann Franz Voves vom 11. Jänner 2011 an Sie über die Kaserne Aigen im Ennstal zum Zeitpunkt der Landtagssitzung vom 15. Februar 2011 noch nicht von Ihnen beantwortet wurde?
34. Wenn ja, warum?
35. Gab es seitens der in Frage 26 genannten Personengruppen auch positive Reaktionen zu den kolportierten Plänen?
36. Wenn ja, von wem?
37. Wie oft und zu welchem Zweck haben Sie seit Ihrem Amtsbeginn bis zum Einlangen der hiesigen Anfrage in Ihrem Ressort die Kaserne Aigen im Ennstal persönlich besucht?