7859/J XXIV. GP
Eingelangt am 03.03.2011
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ANFRAGE
des Abgeordneten Pirklhuber, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Gesundheit
betreffend Aussendung der AGES: "Österreichischer Honig ist nicht belastet"
In einer Aussendung der AGES vom 1. März 2011 heißt es – bezugnehmend auf einen Artikel im Standard desselben Tages - wie folgt:
„AGES: Österreicherischer Honig ist nicht belastet!
Utl.: Sämtliche Daten aus dem Forschungsprojekt MELISSA und dem regelmäßig
durchgeführten Honigmonitoring zeigen, dass Honig ein sicheres
Lebensmittel ist =
Wien (OTS) - Honig in Österreich ist ein sicheres Lebensmittel. Jährliche Untersuchungen auf Tierarzneimittel, Umweltkontaminanten und Pflanzenschutzmittelrückstände, die seit 1998 im Rahmen des Tierarzneimittelkontrollprogramms der EU durchgeführt werden (Honigmonitoring), zeigen deutlich, dass es für die Bevölkerung keinen Grund zur Besorgnis gibt: So gab es z. B. im Jahr 2009 bei 177 untersuchten Honigprobenproben mit 844 Einzeluntersuchungen keine einzige Beanstandung.
Die im Jahr 2010 durchgeführten Untersuchungen von Honig, die im Rahmen des Forschungsprojekts MELISSA speziell im Zusammenhang mit gebeiztem Saatgut durchgeführt wurden, zeigen dasselbe Bild: 62 Schleuderhonigproben wurden auf Neonicotinoide untersucht; in keiner Probe waren Rückstände neonicotinoider Saatgutbeizmittel nachweisbar.
Die Aussage im Standard vom 01.03.2011 (Zitat: "Analysen der Agentur für Ernährungssicherheit machten Tonnen an kontaminiertem Honig ausfindig") ist somit falsch und wurde von Seiten der AGES nie getätigt…..“
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten folgende
ANFRAGE:
1. Gab es Honig, der aufgrund der Ergebnisse von Rückstandsuntersuchungen in den letzten drei Jahren (2008, 2009, 2010) aus dem Verkehr gezogen werden musste? Wenn ja, wie viele Proben wurden insgesamt geprüft, mit welchen Pestiziden waren diese Honigproben kontaminiert und wie hoch war die Belastung?
2. In der Aussendung wird erwähnt, dass 62 Schleuderhonigproben auf Neonicotinoide untersucht wurden und in keiner Probe Rückstände neonicotinoider Saatgutbeizmittel nachweisbar waren. Inwiefern halten Sie diese geringe Anzahl von Proben für ausreichend, um sagen zu können: „Österreichischer Honig ist nicht belastet!“?
3. Gab es im Zusammenhang mit der Honig-Rückstandsanalyse im Projekt „Melissa“ auch Proben von Bio-Honig? Wenn ja, wie viele, welche Pestizide wurden in diesen Proben gefunden und was waren die konkreten quantitativen Ergebnisse?
4. Durch welche Maßnahmen wurden bzw. werden die betroffenen Imker-Betriebe im Falle von positiven Ergebnissen entschädigt?