8056/J XXIV. GP

Eingelangt am 24.03.2011
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Lausch, Zanger

und weitere Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend Wegfall einer garantierten Gesundheitsversorgung nach geplanter Abteilungsschließungen im LKH Stolzalpe

 

 

Die Tageszeitung „Kleine Zeitung“ schreibt in einem Artikel:

Stolzalpe verliert Interne - 120 Arbeitsplätze gehen verloren

Die interne Abteilung umfasse 40 Betten. "Laut Betriebsrat hängen direkt und indirekt 120 Arbeitsplätze dran, das wäre ein Fünftel der Belegschaft. Mit 600 Arbeitsplätzen ist das LKH größter Arbeitgeber im Bezirk…

Nachdem ein Erstversorgungszentrum im Raum Murau entstehen soll, befürchtet er noch Ärgeres. "Uns bleibt jetzt nur noch die Orthopädie. Das schaut mir nach einer scheibchenweisen Demontage aus. Die große Gefahr ist, dass sie uns das Haus früher oder später ganz zusperren."

 

Aus einem weiteren Artikel der Tageszeitung „Kleine Zeitung“ ist zu entnehmen:

Auch die Orthopädie auf der Stolzalpe wird verkleinert - Bezirk Murau formiert sich gegen Pläne für LKH Stolzalpe.

Interne-Primarius Gerald Fugger und Betriebsdirektor Reinhard Petritsch stellen auch klar, dass keine "Verlegung" der Station nach Knittelfeld erfolgt, sondern die Abteilung ersatzlos gestrichen wird: "Knittelfeld wird dadurch nicht größer. Dort hat die Interne derzeit 122 Betten, nach der Reform sind es 98 Akutbetten und 30 Nachsorgebetten", so Petritsch. Er bezweifelt außerdem, dass das geplante Erstversorgungszentrum in Murau den Verlust kompensiert.

Erhöhtes Risiko

Stolzalpe sei das einzige Krankenhaus, dem eine komplette Abteilung gestrichen wird. "Das ist ein Rückschritt vor 1990, als diese Abteilung gegründet wurde - und die Bevölkerung wird noch schauen, was das bedeutet", warnt Primarius Gerald Fugger vor medizinischen Folgen.

Es sei ein "erhöhtes Risiko" für Patienten zu erwarten, zudem falle auch die Zusammenarbeit mit der Orthopädie weg. Fugger: "Die Patienten werden immer älter, und wenn es nach Operationen Komplikationen gibt, wird es künftig schwierig, wenn kein Internist da ist." Geplant ist, die Reform binnen drei Jahren umzusetzen…

 

Leitende Ärzte sprechen von einem erhöhten Risiko für Patienten und es geht hervor, dass eine reibungslose Versorgung der Bevölkerung unter Umständen nicht mehr gewährleistet werden kann. Dies führt zu einer massiven Verunsicherung hinsichtlich der Gesundheitsversorgung in der gesamten Region.

 

Fachleute befürchten in diesem Zusammenhang sogar einen großen negativen Einschnitt in die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung.

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit nachstehende

 

Anfrage

 

1.  Inwieweit sind diese Umstrukturierungsvorhaben im LHK Stolzalpe im Bundesministerium für Gesundheit bekannt? (Bitte um genaue Aufgliederung der geplanten Vorhaben)

2.  Mit welchen zusätzlichen laufenden Kosten, etwa durch erhöhten Aufwand im Krankentransport, ist durch die Abteilungsschließung zu rechnen? (Bitte um genaue Aufgliederung der Kosten)

3.  In welcher Form werden durch Abteilungsschließungen des LKH Stolzalpe entstehende Probleme bei der Gesundheitsversorgung seitens des Bundesministeriums für Gesundheit ernst genommen und einer Lösung zugeführt?

4.  Sind bereits entsprechende Gespräche vereinbart und wenn ja, mit wem?

5.  Wenn nein, warum nicht?

6.  Kann seitens des Bundesministeriums für Gesundheit garantiert werden, dass eine flächendeckende, schnelle Erstversorgung für die Patienten aus der Region Murau auch künftig sichergestellt ist?

7.  Kann seitens des Bundesministeriums für Gesundheit garantiert werden, dass insbesondere in den Wintermonaten eine flächendeckende, schnelle Erstversorgung etwa bei Zwischenfällen im Tourismusgebiet Murau auch künftig sichergestellt ist?

8.  Wenn ja, wie begründen sie diese Garantie?

9.  Wenn nein, kann das Bundesministerium etwaige Ernstfälle die im äußersten Fall sogar zum Tod des Patienten führen können verantworten?