8375/J XXIV. GP

Eingelangt am 29.04.2011
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

 

des Abgeordneten Mario Kunasek

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport

betreffend ungarische „Korruptions-Uni“ Zrinyi-Miklos

 

 

Die Zrinyi-Miklos-Universität in Budapest hat in den letzten Wochen für Schlagzeilen gesorgt. So wurde beispielsweise der Rektor dieser Universität im vergangenen Jahr wegen Korruption festgenommen. Neben der Leiterin eines der wichtigsten Strategie-Institute in der österreichischen Landesverteidigung sollen, einem Insider aus dem Justizministerium zu Folge, „seit Jahren titelversessene Offiziere nach Ungarn pilgern, um dort im Handumdrehen ihren Doktortitel zu erlangen.“

Nach zwei Jahren Studium für 800 Euro pro Semester erhält man an der Zrinyi-Miklos-Universität den Titel „PhD“. Ein Aufenthalt vor Ort ist lediglich zweimal notwendig, da die Professoren zu ihren Studenten nach Wien reisen.

Bundesheer-Sprecher Michael Bauer meinte in diesem Zusammenhang: „Derzeit studieren zehn Österreicher berufsbegleitend vor Ort.“ Die Kooperation zwischen Landesverteidigungsakademie und besagter Uni soll schon sehr bald auslaufen. (Quelle: Kronen Zeitung vom 22.03.2011 Seite 15)

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport folgende

 

 

Anfrage:

 

1.            Seit wann besteht eine Kooperation zwischen der Landesverteidigungsakademie und der Zrinyi-Miklos-Universität?

2.            Wie viele Offiziere des Österreichischen Bundesheeres haben bis dato ein Studium an der Zrinyi-Miklos-Universität absolviert?

3.            Wie viele Zivilbedienstete des Österreichischen Bundesheeres haben bis dato ein Studium an der Zrinyi-Miklos-Universität absolviert?

4.            Welche Kosten entstanden seit Beginn der Kooperation zwischen der Landesverteidigungsakademie und der Zrinyi-Miklos-Universität in diesem Zusammenhang?

5.            Wurde den Studierenden durch ihr Bundesministerium in irgendeiner Weise Kostenersatz geleistet?


6.            Wenn ja, welche Kosten entstanden dadurch (Antwort gegliedert nach einzelnen Kostenstellen)

7.            Erfolgte die Anwesenheit der Studenten in Ungarn während der Dienstzeit?

8.            Wenn ja, wurden dafür Auslandsdienstreisen genehmigt?

9.            Haben Offiziere des Österreichischen Bundesheeres in irgendeiner Form an wissenschaftlichen Arbeiten an der Zrinyi-Miklos-Universität mitgearbeitet?

10.         Wenn ja, welche Kosten entstanden dadurch?

11.         Wurden die Spesen (Reisekosten, Nächtigungskosten etc.) der ungarischen Professoren in Zusammenhang mit den notwendigen Reisen nach Wien von ihrem Ministerium bezahlt?

12.         Wenn ja, welche Kosten entstanden dadurch?

13.         Wie viele Offiziere des Österreichischen Bundesheeres studieren zurzeit an der Zrinyi-Miklos-Universität?

14.         Wie viele Zivilbedienstete des Österreichischen Bundesheeres studieren zurzeit an der Zrinyi-Miklos-Universität?

15.         Wann ist mit dem Auslaufen der der Kooperation zwischen der Landesverteidigungsakademie und der Zrinyi-Miklos-Universität zu rechnen?

16.         Auf welcher gesetzlichen Grundlage wurde diese Kooperation mit der der Zrinyi-Miklos-Universität vereinbart?

17.         Gibt es zurzeit bzw. gab es ähnliche Kooperationen zwischen der Landesverteidigungsakademie und Universitäten im In- und Ausland?

18.         Wenn ja, welche Kosten entstanden dadurch? (Antwort gegliedert nach einzelnen Kooperationen)