8386/J XXIV. GP
Eingelangt am 29.04.2011
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
des
Abgeordneten Pilz, Freundinnen und Freunde
an
die Bundesministerin für Inneres
betreffend
Dirty Campaining, Türkenmangel und angewandte Integration im
einschlägigen Vorleben der Innenministerin
Vor kurzem
wurden Sie als neue Innenministerin angelobt. Naturgemäß ergeben
sich
daher zahlreiche Fragen über die zukünftige
Ausrichtung Ihrer politischen Aktivitäten
in diesem sensiblen Ressort.
Anhaltspunkte
dafür bieten Auszüge aus der E-Mail Korrespondenz eines
der
prominentesten
ruhenden ÖVP-Politiker, Dr. Ernst Strasser.
So ergibt sich daraus
zunächst die Bestätigung, dass Sie bereits aus Ihrer früheren
Funktion als Landesgeschäftsführerin der ÖVP in Niederösterreich über
Erfahrung im
Umgang mit der
Exekutive (damals Gendarmerie) in Wahlkämpfen verfügen. Aus
dem Wortlaut der folgenden E-Mail bleibt dabei unklar, ob niederösterreichische
Gendarmen für „dirty campaining“ im Nationalratswahlkampf 2002
eingesetzt
wurden, oder ob bestimmte Gendarmen vielmehr nach den von Ihnen gemeinsam
mit dem damaligen Innenminister erstellten Arbeitspaketen „Opfer" eines „dirty
campaining“ werden sollte.
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Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1.ln welcher
Form waren Sie im Nationalratswahlkampf 2002 an „dirty
campaigning" beteiligt?
2. Wurden Gendarmen im Nationalratswahlkampf 2002 für das „dirty campaigning"
der ÖVP eingesetzt?
3. Falls ja: wie gestaltete sich dieser Einsatz?
4. Wurden Gendarmen oder andere Bedienstete des Innenressorts im
Nationalratswahlkampf 2002 zum Gegenstand von „dirty campaigning" der
ÖVP?
5. Falls ja:
in welcher Form?
6. Warum wurde das „dirty campaining" von Christoph Ulmer und
Gerhard Karner
aus dem Büro des damaligen Innenministers Strasser
mitorganisiert?
7. Wie funktionierte im Jahr 2002 die „dirty-campaigning"-Achse
„Strasser-Mikl-
Leitner" im BMI?
8.Warum wurden Bedienstete des BMI für den Nationalratswahlkampf der
ÖVP
missbraucht?
9.Werden Sie auch weiterhin dafür eintreten,
dass bei der Unterbringung von
Flüchtlingen die
Kriterien der Schönheit der Gemeinde sowie der Vermeidung
von
Vorwahlwirbeln entscheidend sind?
10. Warum soll
es einen lokalen Wirbel rund um die Unterbringung von
AsylwerberInnen nur
nach Wahlen geben?
11. Wo wurden
die AsylwerberInnen, deren Unterbringung in Bad Schönau Sie
verhindert haben, letztlich untergebracht?
12. Wie viele
Wahlkampfe haben Sie bereits auf dem Rücken von
AsylwerberInnen geführt?
13. Haben Sie in
der Zwischenzeit für die ÖVP Türken
gefunden, die „innerhalb
der
Türken
akzeptiert" sind?
14. Ist Ihr neuer Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz Türke?
15. Wie schätzen Sie seine Akzeptanz „innerhalb der Türken" ein?
16. Welche
Hilfestellungen werden Sie in Ihrer Funktion als Innenministerin dem
niederösterreichischen Hilfswerk im Kampf gegen andere
Hilfsorganisationen
gewähren?
17. Werden Sie
sich weiterhin gegen die Bestellung regionaler Beauftragter in
Hilfswerk-Bezirken
durch das Rote Kreuz engagieren?
18. Warum ziehen
Sie das schwarze Hilfswerk dem überparteilichen Hilfswerk
vor?
19. Wie Ihre
politische Laufbahn zeigt, haben Sie bei Erwin Pröll und Ernst
Strasser vor allem Parteibuchwirtschaft erlernt. Jetzt haben Sie ein Ressort
übernommen,
das von ihren vier VorgängerInnen auf Kosten der öffentlichen
Sicherheit vom Keller bis zum Dachboden schwarz umgefärbt worden
ist. Wo
sehen Sie noch Möglichkeiten, qualifizierte PolizistInnen
durch
ParteigängerInnen der ÖVP zu
ersetzen?