8452/J XXIV. GP
Eingelangt am 10.05.2011
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ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein, Dr. Graf
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung
betreffend drohender Ärztemangel in Österreich
Medienberichten zufolge wird in den nächsten 6 bis 10 Jahren eine große Anzahl von niedergelassenen Ärzten in Pension gehen. Dies wird in vielen Bereichen zu Engpässen in der ärztlichen Versorgung führen. Obwohl jährlich weit mehr als 100 junge Menschen das Medizinstudium abschließen, fürchten Experten bereits jetzt, dass wir in wenigen Jahren einen eklatanten Ärztemangel in Österreich haben werden.
Eine Verschärfung der Situation ist noch durch den beschränkten Zugang zum Medizinstudium gegeben. Wenn nicht bald gegengesteuert wird, droht eine Unterversorgung der österreichischen Bevölkerung und die Gefahr den guten Ruf des österreichischen Gesundheitssystems zu verlieren.
Daher stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung folgende
Anfrage
1. Wie viele österreichische Jungmediziner arbeiten derzeit im Ausland (aufgegliedert auf die einzelnen Länder)?
2. Sehen Sie die Gefahr, dass in Österreich in den nächsten 10 Jahren ein Ärztemangel droht?
3. Wenn ja, wie schätzen Sie die Initiative der österreichischen Ärztekammer ein, die jetzt österreichische Jungmediziner nun auch noch nach Nordrhein-Westfalen vermittelt?
4. Welche Fachärzte werden vom Mangel besonders betroffen sein?
5. Gibt es von Ihrer Seite Initiativen, mehr Ausbildungsplätze in Österreich zu schaffen und die Ausbildungszeitdauer an jene der Bundesrepublik Deutschland anzupassen?
6. Wenn ja, welche Initiativen haben Sie gesetzt oder werden Sie setzen?
7. Wenn nein, wie wollen Sie dem drohenden Ärztemangel gegenhalten?
8. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass die Anzahl der Studienplätze für das Medizinstudium erhöht werden?
9. Wenn nein, warum nicht?