8497/J XXIV. GP
Eingelangt am 11.05.2011
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ANFRAGE
des Abgeordneten Vilimsky
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Inneres
betreffend schlampige Kontrollen der EU-Grenzen
Die Presse vom 05.05.2011 berichtete:
Rote Karte
für schlampige Kontrollen der EU-Grenzen
Migrantenkrise. Staaten, die ihre Außengrenzen schlecht bewachen, sollen
zeitweise aus dem Schengen-Raum fliegen.
(BRÜSSEL) 26 Jahre nach dem Anfang vom Ende der Grenzkontrollen in Europa
schicken sich Regierungen und Europäische Kommission an, die
Überprüfung der Reisenden wieder einzuführen. Am Mittwoch
stellte Cecilia Malmström, Kommissarin für Inneres, diesen Vorschlag
vor. Wenn ein EU-Staat seine Grenzen zum Rest der Welt nicht gut bewacht, soll
er so lange aus dem Schengen-Raum ausgeschlossen werden, bis er belegen kann,
irreguläre Einwanderer von der EU fernzuhalten.
"Ein solcher Mechanismus sollte nur als letztes Mittel in wirklich
kritischen Situationen eingesetzt werden", heißt es in
Malmströms Papier. "Schengen kann, wie alle europäischen
Politiken, seine Schwächen haben", sagte die Kommissarin bei der
Vorstellung ihrer Ideen. Nächsten Donnerstag werden die Innenminister in
Brüssel über dieses Problem beraten.
"Eine Vertrauensgemeinschaft"
Es ist zu erwarten, dass erneut die Innenminister der nördlicheren
EU-Ländern ihren Amtskollegen aus dem Süden der Union die Leviten
lesen werden. "Schengen ist nicht nur eine Rechtsgemeinschaft, sondern
auch eine Vertrauensgemeinschaft", knurrte ein Diplomat eines
Mitgliedslandes, das keine EU-Außengrenzen hat, nach Malmströms
Ankündigung gegenüber der "Presse". Er spielte damit auf
die Pflicht aller Schengen-Länder an, im Geiste der Solidarität die
Außengrenzen zu sichern. Dass Länder wie Italien, Malta und
Griechenland dabei versagen, zeigt die Statistik der Kommission. Im Jahr 2009
wurden EU-weit rund 570.000 Drittstaatsangehörige ohne Aufenthaltstitel aufgegriffen.
Nur rund 250.000 wurden abgeschoben. So gut wie alle kamen über die Land-
und Seegrenzen im Süden und Südosten Europas.
Derzeit beherrscht zwar der franko-italienische Streit um 25.000 tunesische
Flüchtlinge die Nachrichten. Das eigentliche Problem für den
Schengen-Raum sei aber die Unfähigkeit Griechenlands, einen funktionierenden
Grenzschutz zu organisieren.
Neue Innenministerin skeptisch
Die neue Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) sprach sich am
Mittwoch gegenüber der Austria Presseagentur zwar für "anlassbezogen
verstärkte Grenzkontrollen" aus, wie es sie bereits aus
Sicherheitsgründen bei Großveranstaltungen gibt.
"Das generelle Hochziehen von Grenzen in Binnenländern" sei aber "eine massive Einschränkung der Reisefreiheit, die wir ja alle schätzen, lieben und wirklich genießen. Das wäre ein ganz großer Rückschritt."
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Frau Bundesministerin für Inneres nachstehende
Anfrage: