8737/J XXIV. GP

Eingelangt am 09.06.2011
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Vilimsky

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Inneres

betreffend Probleme mit ausländischen Fans

 

Die APA369 vom 24. Mai 2011 berichtete:

„Fußball: Bisher rund 40 Anzeigen gegen Randalierer im Hanappi-Stadion

Utl.: Griechen und Deutsche unter den Platzstürmern =

   Wien (APA) - Die Auswertung der Videoaufnahmen der Ausschreitungen im Gerhard-Hanappi-Stadion vom vergangenen Sonntag läuft auf Hochtouren. Bisher hat die Polizei nach dem abgebrochenen Derby rund 40 Anzeigen erstattet, bestätigte deren Sprecher Johann Golob am Dienstag einen Bericht des ORF-Wien. Ein Teil dieser Anzeigen betreffe bisher aber unbekannte Täter.

Sechs Personen wurden wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt angezeigt. Eine weitere Anzeige betreffe eine schwere Körperverletzung: Eine Polizistin trug von einem bengalischen Feuer Brandverletzungen davon. Ein Steinewerfer, der ein Fenster des Mannschaftsbusses der Austria zerstört hatte, wurde wegen Sachbeschädigung angezeigt. Der Verdächtige ist namentlich bekannt. Auch ein Funkwagen wurde Golob zufolge beschädigt. Darüber hinaus gab es bisher 25 Verwaltungsanzeigen, einerseits nach der Stadionordnung, andererseits nach dem Wiener Landessicherheitsgesetz.

"Im Raum steht auch eine Anzeige wegen Verdachts des Landfriedensbruchs, aber hier muss noch die wissentliche Verabredung abgeklärt werden", sagte Golob. Im Strafgesetzbuch heißt es unter Paragraf 274: "Wer wissentlich an einer Zusammenrottung einer Menschenmenge teilnimmt, die darauf abzielt, dass unter ihrem Einfluss ein Mord (§ 75), ein Totschlag (§ 76), eine Körperverletzung (§§ 83 bis 87) oder eine schwere Sachbeschädigung (§ 126) begangen werde, ist, wenn es zu einer solchen Gewalttat gekommen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren zu bestrafen."

Golob bestätigte, dass unter den Platzstürmern auch Fans aus Griechenland und Deutschland dabei waren. Die Rapid Ultras pflegen Fanfreundschaften unter anderem mit den Ultras des FC Nürnberg und mit dem Fanclub "Gate 13" von Panathinaikos Athen. Meldungen, dass auch italienische Randalierer dabei waren, konnte Golob nicht offiziell bestätigen. Naheliegend wäre es, besteht doch auch mit den Ultras von Venezia Mestre enger Kontakt.“

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Frau Bundesministerin für Inneres nachstehende


Anfrage:

 

  1. Wie viele ausländische Fans waren bei genanntem Spiel im Stadion?
  2. Wie viele ausländische Fans waren am Spielfeldsturm beteiligt?
  3. Aus welchen Ländern kamen diese Fans?
  4. Warum wurden die Randalierer nicht festgenommen?
  5. Liegt es daran, dass wieder nach dem Grundsatz der Deeskalation vorgegangen wurde?
  6.  Wird in Zusammenarbeit mit Griechenland und Deutschland versucht die Täter auszuforschen?