8768/J XXIV. GP
Eingelangt am 15.06.2011
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Anfrage
des Abgeordneten Pilz, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend
betreffend Geschäfte österreichischer Firmen mit Burma
Wie mehrere internationale Zeitungen, zB der britische Independent, berichteten, ist im heurigen Frühjahr eine österreichische Wirtschaftsdelegation unter Leitung des Botschafter Dr. Johannes Peterlik nach Burma gereist. (siehe zB. http://www.independent.co.uk/news/world/asia/european-firms-seize-on-suu-kyi-release-to-hunt-profit-in-burma-2274442.html )
Teilnehmer an der Reise sollen unter anderem Vertreter der Firmen Swarovski, Roxcel RMG und P & P Consulting gewesen sein. Das ist im Hinblick auf die bestehenden Sanktionen gegen die in Burma herrschende Militärdiktatur problematisch, da diese Unternehmen in drei von den Sanktionen betroffenen Bereichen tätig sind.
Das Regime in Burma finanziert sich im Wesentlichen über die Ausbeutung der Vorkommen von Edelsteinen im Land sowie über den Raubbau an Waldbeständen, welcher rücksichtslos die Lebensgrundlagen der Bevölkerung zerstört. Aus guten Gründen unterliegen daher Edelsteine und Holz den EU Sanktionen, bilden jedoch gleichzeitig einen wichtigen Rohstoff für die Unternehmen Swarovski und Roxcel.
Weiters bestehen selbstverständlich Sanktionen für Waffenlieferungen. Bei der Firma P & P Consulting GmbH handelt es sich jedoch um das Unternehmen des bekannten österreichischen Waffenhändlers Alfred Plattner, bei dem erst kürzlich Hausdurchsuchungen im Zusammenhang mit der Eurofighter-Affäre durchgeführt wurden..
Bezeichnend für den Geist der Reise dürfte daher jene Aussage eines Roxcel Vertreters sein, welche im Bericht des Independent zitiert wird:
Thomas Polacek, Asia sales manager for Roxel RMG, said he believed Burma had become a "Chinese colony" with any major projects undertaken by Chinese firms. "If, as Europeans, we want to sit back and watch others do business, that is one way... but there is a big debate within Brussels about this," he said.
Die EU verhängt Sanktionen auf Grundlage der in Artikel 11 EUV festgelegten Prinzipien bzw. den beim Rat am 7. Juni 2004 beschlossenen „Grundprinzipien für den Einsatz restriktiver Maßnahmen (Sanktionen)“.
Die gegen Burma verhängten Sanktionen wurden im April 2011 um ein weiteres Jahr verlängert.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE: