8803/J XXIV. GP

Eingelangt am 16.06.2011
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Doppler

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend Obduktion von mutmaßlichen Drogentoten

 

 

salzburg.orf.at berichtete am 09.04.2011:

"Kritik: "Zu wenig Drogentote obduziert"

Verbreitete Drogensucht werde noch immer zu sehr tabuisiert, kritisiert der Salzburger Autor Kurt Wolfgang Leininger, dessen neues Buch "Die Sucht lebt im Kopf" an Salzburgs Schulen zur Drogenprävention verwendet wird.

"Mehr Wahrheit in die Statistik bringen"

Das Suchtproblem werde nicht zuletzt wegen der Statistik kleingehalten, beklagt der Experte Leininger: "Es gibt die Vermutung, dass überall in Österreich viel zu wenig Obduktionen von mutmaßlichen Drogentoten durchgeführt werden. Da bleibt eine hohe Dunkelziffer."

Leiniger sagt, dass bei mehr Obduktionen mehr Wahrheit in der Statistik enthalten sein würde: "Das würde auch mehr Arbeit in der Prävention bedeuten. In der Wahrnehmung der Bevölkerung könnte es dann vielleicht doch einmal ein gewisses Umdenken geben."

Auch Edith Tutsch-Bauer, Leiterin der Salzburger Gerichtsmedizin, bestätigt, dass nicht alle Drogentoten obduziert würden.

Staatsanwaltschaft weist Vorwurf zurück

Die Salzburger Staatsanwaltschaft weist den Vorwurf jedoch zurück: Es gebe sehr strenge Regeln, die Obduktionen beim geringsten Verdacht eines Drogentodes vorschreiben, sagt Barbara Feichtinger, Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Im Vorjahr wurden in Salzburg 13 Drogentote obduziert. Nur die scheinen in der Statistik auf."

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit folgende

 


Anfrage

 

1.    Wer ordnet in derartigen Fällen eine Obduktion an?

2.    Wie viele Obduktionen wurden in den letzten drei Jahren auf Grund des Verdachtes auf Drogentod durchgeführt? (aufgegliedert auf Jahre und Bundesländer)

3.    Bei wie vielen Obduktionen bestätigte sich in den letzten drei Jahren dieser Verdacht? (aufgegliedert auf Jahre und Bundesländer)

4.    Wurden in den letzten drei Jahren Verstorbene trotz eines Verdachtes auf Drogenmissbrauch als Todesursache nicht obduziert?

5.    Wenn ja, wie viele? (aufgegliedert auf Jahre und Drogentote)

6.    Wenn ja, warum wurden diese nicht obduziert?

7.    Wenn ja, was waren die jeweiligen offiziellen Todesursachen?