8890/J XXIV. GP
Eingelangt am
22.06.2011
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Johann Maier
und GenossInnen
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend „Vollziehung Sortenschutzgesetz in den Jahren 2008 - 2010“
Mit der AB 4425/XXII.GP vom 22.08.2006 wurden die Fragen des Fragestellers Abg. Mag. Johann Maier zur Anfrage „Vollziehung Sortenschutzgesetz“ letztmalig beantwortet.
Aus systematischen Gründen werden ähnliche Fragen wieder gestellt, um
die aktuellen Zahlen und Informationen für die Jahre 2008 – 2010 zu
erhalten.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den
Bundesminister für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft nachstehende
Anfrage:
1. Wie viele Sortenzulassungsverfahren nach dem Saatgutgesetz gab es 2008, 2009 und 2010 (Aufschlüsselung auf Jahre)?
2.
Wie viele
Sorten sind zurzeit im Sortenschutzregister (BFL) registriert?
Wie viele wurden 2008, 2009 und 2010 registriert (Aufschlüsselung auf Jahre)?
3. Wie viele Sortenschutzrechte wurden in den Jahren 2008, 2009 und 2010 im Sorten- und Saatgutblatt sowie in der österreichischen Sortenliste veröffentlicht (Aufschlüsselung auf Jahre und Bundesländer)?
4. In welchen Fällen haben 2008, 2009 und 2010 die Rechteinhaber die Sortenzulassung zurückgezogen (Aufschlüsselung der Sorte auf Jahre)?
5. Durch welche Behörde bzw. Einrichtung
Erfolgten die Sortenschutzerteilung und die
Administration in allen EU-Mitgliedsstaaten
(Aufschlüsselung auf die Mitgliedsstaaten)?
6. Wie viele Sortenuntersuchungen führte in den Jahren 2008, 2009 und 2010 das Sortenschutzamt durch, um festzustellen, ob eine Sorte neu ist und den Kriterien Unterscheidbarkeit, Homogenität und Beständigkeit entspricht (Aufschlüsselung auf Jahre)?
7. Welches Ergebnis erbrachten diese Untersuchungen (ersuche um Darstellung der Untersuchungsergebnisse aufgeschlüsselt auf Jahre)?
8. Wie viele und welche Registerprüfungen wurden hinsichtlich der Sortenuntersuchungen zugekauft?
9.
Wie viele
schriftliche Einwendungen gegen die Erteilung eines Sortenschutzes wurden in den Jahren 2008,
2009 und 2010 gemacht?
Zu welchen Ergebnissen führten jeweils
diese Einwendungen (Aufschlüsselung jeweils
auf Jahre)?
10.
Wie viele
Beschwerden wurden von österreichischen Sortenschutzinhabern wegen Verletzung eines gemeinschaftlichen Sortenschutzes
in diesen Jahren vor eine Beschwerdekammer gebracht?
Zu welchen Ergebnissen führten jeweils
diese Beschwerden (Aufschlüsselung jeweils auf Jahre)?
11.
Wie viele
zivilrechtliche Verfahren wegen Verletzungen des Sortenschutzrechts wurden in diesen
Jahren beim Handelsgericht Wien geführt?
Zu welchen Ergebnissen führten jeweils diese Verfahren
(Aufschlüsselung jeweils auf Jahre)?
12. Wie viele gerichtliche Strafverfahren
wurden in diesen Jahren geführt?
Zu welchen Ergebnissen führten jeweils diese Strafverfahren
(Aufschlüsselung jeweils auf
Jahre)?
13.
Wie viele
Betriebsbesichtigungen führte das Sortenschutzamt in den Jahren 2008, 2009
und 2010 durch, um den Fortbestand der
geschützten Sorte festzustellen?
Wie viele Betriebsbesichtigungen wurden in
diesen Jahren durch die Sortenschutzbehörde vorgenommen (jeweils
Aufschlüsselung jeweils auf Jahre)?
14.
Wie viele
Proben wurden dabei entnommen?
Zu welchen Ergebnissen führten
diese Probenziehungen bzw. Untersuchungen?
15.
Werden
zurzeit in der EU bzw. in Österreich Biopharmazeutika aus genetisch veränderten Pflanzen gewonnen, die als Sorte
zugelassen und registriert sind?
Wenn ja, welche?
16.
Durch
welche Maßnahmen sollen in Zukunft die GVO-Verunreinigung bei
zugelassenen Sorten ausgeschlossen werden?
Wann liegen nicht tolerierte
genetische Verunreinigungen vor?
17.
Ist es aus Sicht des Ressorts notwendig
in Kürze das Sortenschutzgesetz und Saatgutgesetz zu novellieren?
Wenn ja, was soll geändert werden?
18. Wie oft wurden nach Kenntnis des Ressorts Maßnahmen nach dem Produktpirateriegesetz in den Jahren 2008, 2009 und 2010 zum Sortenschutz ergriffen?
19.
Teilt das Ressort die Kritik
von „Arche Noah“ am Verbot des Austausches von Saatgut von
Erhaltungs- und BB-Sorten?
Ist durch dieses Verbot die Biodiversität
gefährdet?
20. Ist es richtig, dass im internationalen UN-Vertrag über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (ITPGR-FA) das bäuerliche Recht, Samen aus eigener Ernte zu gewinnen, zu tauschen und zu vermarkten normiert ist?
21. Wenn ja, wird nun auf europäischer Ebene trotzdem der Saatgutindustrie nachgegeben und das Recht, Saatgut aus eigener Ernte zu gewinnen, nachzubauen, weiterzugeben und zu verkaufen, beseitigt?
22.
Ist dem Ressort die Forderung der
Saatgutindustrie bekannt, den bisherigen Sortenschutz durch Funktionen der
Patentrechte zu ergänzen und die Identifikation aller Sorten durch
molekulare Marker zu ermöglichen?
Wenn ja, wie steht das Ressort dazu?
23.
Ist dem Ressort die Forderung der
Saatgutindustrie bekannt, der Saatgutindustrie die Prüfung für die
Zulassung der Sorten zu überlassen?
Wenn ja, wie steht das Ressort dazu?
24.
Ist dem Ressort die Forderung der
Saatgutindustrie bekannt, bäuerliches Saatgut und Nachbau wegen „Wettbewerbsverzerrung“
und „sanitärer Gefahren“ zu verbieten?
Wenn ja, wie steht das Ressort dazu?
25.
Ist dem Ressort die Forderung der
Saatgutindustrie bekannt, ihre Monopolrechte auf eine zugelassene Sorte von 25
auf 30 Jahre auszudehnen?
Wenn ja, wie steht das Ressort dazu?