8919/J XXIV. GP

Eingelangt am 30.06.2011
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein, Dr. Graf

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung

betreffend Univ.-Prof. Dieter Segert

 

Für die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit wurde im Brandenburger Landtag eine Kommission eingerichtet. Von der Linkspartei wurde der in Wien lehrende Professor der Politikwissenschaften Dieter Segert als Sachverständiger genannt. Dieser musste aber das Gremium verlassen, da er es ablehnte, sich wie alle anderen auf  Mitarbeit bei der Staatssicherheit der DDR überprüfen zu lassen.

Diese Vorgangsweise scheint schon problematisch, da es den Verdacht nahe legt, dass Prof. Segert mit der Staatssicherheit der DDR doch eng zusammengearbeitet hat.

Das Ministerium für Staatssicherheit war einerseits der Geheimdienst der Deutschen demokratischen Republik, aber auf der anderen Seite betätigte sich die Stasi auch als Überwachungs- und Repressionsbehörde. So wurden vor allem politisch Andersdenkende, aber auch Personen die sich kritisch über das Regime geäußert haben kontrolliert, eingeschüchtert und terrorisiert.

Eine Dokumentation des ZDF über den Unfalltod des Fußballers Lutz Eigendorf bestätigte auch, dass die Staatssicherheit selbst vor Mord nicht zurückschreckte, um sich missliebiger Personen zu entledigen.

 

Aus diesem Grund stellen die unterzeichnenden Abgeordneten an den

Bundesminister für Gesundheit folgende

 

 

 

Anfrage

 

  1. Ist Ihnen bekannt, ob Univ.-Prof. Dieter Segert für die Staatssicherheit der DDR gearbeitet hat?

 

  1. Wenn ja, welche Aufgaben hat er dort erfüllt?

 

  1. Aufgrund welcher Qualifikationen durfte Prof. Segert zwischen 1975 bis 1978 eine Aspirantur an der Lomonossow-Universität in Moskau absolvieren?

  1. Würde sich eine STASI - Mitarbeit von Prof. Segert bestätigen, welche Konsequenzen sollte das nach sich ziehen?

 

  1. Ist Ihnen bekannt, warum Prof. Segert sich vom Brandenburger Landtag nicht auf eine eventuelle STASI-Mitarbeit überprüfen ließ?

 

  1. Sind Ihnen andere Lehrende an österreichischen Universitäten bekannt, die Mitarbeiter der STASI waren?