8956/J XXIV. GP

Eingelangt am 05.07.2011
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Mag. Stefan

und weiterer Abgeordneter

 

an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur

 

 

Betreffend: Aufhebung des Denkmalschutzes bei der Villa Seewald

 

Die Zeitung "Kurier" schreibt in ihrer Online-Ausgabe vom 24.05.2011 folgendes:

 

Pressbaum - Die Entscheidung fiel im Ministerium für Unterricht, Kunst und Kultur - am Karfreitag: Der Denkmalschutz der Villa Seewald in Pressbaum ist aufgehoben. Der Gemeinderat hat vor Kurzem entschieden, keine Rechtsmittel einzulegen.

Das Tauziehen um das Objekt geht seit Jahren: Der Besitzer Helmut Nachbargauer plante es abzureißen und Wohnhäuser zu errichten. Was er nach dem nunmehrigen Bescheid machen will, weiß er noch nicht. "Ich habe noch nicht entschieden, wie es weitergeht."

Eine Bürgerinitiative kämpfte für den Erhalt der Wienerwald-Villa und die Unterschutzstellung. Sie macht auch nach der Entscheidung, von ihr "Kar-freitagsbescheid" genannt, weiter. "Wir geben nicht auf", sagt Renate Weihs-Raabl. Sie bietet der Gemeinde an, einen Anwalt zur Verfügung zu stellen. Der Verein Initiative Denkmalschutz wendet sich in einem Brief an Landeshauptmann und Bürgermeister, Rechtsmittel zu ergreifen. Bis Juni sei dies möglich, sagt Markus Landerer von der Initiative.

2007 wurde die Villa unter Denkmalschutz gestellt. Eine Berufung wurde in erster Instanz abgelehnt. Das Bundesdenkmalamt hat Anträge gestellt, Sicherungsmaßnahmen zu treffen. "Wir haben Aufträge erteilt, die zum großen Teil umgesetzt worden sind", sagt Bezirkshauptmann Wolfgang Straub. Bei der letzten Begehung sei man auf Schäden draufgekommen, von denen man keine Ahnung hatte. Nun ist der Denkmalschutz aufgehoben, "weil kein öffentliches Erhaltungsinteresse mehr gegeben ist", erklärt das Ministerium. Denn im Vergleich zum Zustand im Jahr 2007 seien 2011 Veränderungen festgestellt worden, wie Wassereintritt

.


Wie wird die Gemeinde vorgehen? Sie hat eine Schutzzone für das Gebiet verhängt, in die auch die Villa Seewald fällt. "Von unserer Seite konzentrieren wir uns auf den Ensembleschutz", sagt Bürgermeister Josef Schmidl-Haberleitner.

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur folgende

 

 

Anfrage:

 

 

1.  Wieso erschien die Villa Seewald im Jahre 2007 schützenswert?

2.  Wer hat 2007 beantragt die Villa unter Denkmalschutz zu stellen?

3.  Wieso erscheint dieselbe Villa 2011 nicht mehr schützenswert?

4.   Wer hat die Aufhebung des Denkmalschutzes beantragt?

5.  Was hat den schlechten Zustand der Villa verursacht?

6.  Sind seitens des Besitzers Maßnahmen zur Erhaltung der Villa gesetzt worden?

7.  Gab es dabei Auflagen seitens ihres Ministeriums?

8.  Wenn ja, wurden diese umgesetzt?

9.  Wenn nein, warum nicht?

10. Wer ist dafür verantwortlich?

11. Mit welchen Konsequenzen hat der Verantwortliche zu rechnen?