9/J XXIV. GP

Eingelangt am 28.10.2008
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Anfrage

des Abgeordneten Bgm. Gerhard P. Köfer u.
Kollegen und Kolleginnen

An die Bundesministerin für europäische u. internationale Angelegenheiten
betreffend des IAEO-Labors in Seibersdorf

Am Sonntag, den 3. August 2008, informierte das Umweltministerium die österreichische
Öffentlichkeit darüber, dass in der Nacht von 2. auf 3. August 2008 aus einer Laborprobe des
IAEO-Labors in Seibersdorf Plutonium entwichen ist.

Im Zuge der damaligen Berichterstattung wurde auch bekannt, dass IAEO-Generaldirektor
Mohamed ElBaradai bereits davor festgestellt hatte, dass die Anlage nicht den
Sicherheitsstandards der Vereinten Nationen entspreche. Er forderte von den IAEO-
Mitgliedsstaaten 27,2 Millionen Euro für eine Aufrüstung des Labors. Es bestünde nämlich,
so ElBaradai, ein immer größeres Risiko, dass veralterte Schlüsselkomponenten des Labors
ausfallen könnten. Dazu gehöre auch das Ventilationssystem zur Eindämmung radioaktiver
Substanzen. Aber auch die Sicherheit der Arbeitsplätze im IAEO-Labor wurde bereits
thematisiert. Wegen des schwerwiegenden Platzmangels innerhalb der Räumlichkeiten steige
das Risiko im sicheren Umgang mit radioaktivem Material. Zudem bestehe die Sorge, dass
sich Terroristen Zugang zur Anlage verschaffen könnten.

Bezug nehmend auf den eben dargestellten Sachverhalt stellen die unterfertigten
Abgeordneten an die Frau Bundesminister für europäische u. internationale Angelegenheiten
folgende

Anfrage:

1.  Welche Reaktionen gab es in den IAEO-Mitgliedsstaaten auf den Atom-Zwischenfall
in Seibersdorf?

2.              Welches Echo gab es in den IAEO-Mitgliedsstaaten auf die Aussagen von ElBaradai?

3.              Ist es inzwischen gelungen, die von ElBaradai geforderten 27,2 Millionen Euro
aufzubringen? Wenn nein, warum nicht? Wenn nein, was gedenken Sie zu
unternehmen, dass die IAEO-Mitgliedsstaaten die notwendigen Mittel zur Verfügung
stellen?