9109/J XXIV. GP

Eingelangt am 08.07.2011
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Gartelgruber

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend gesundheitliche Folgen von Abtreibungen

 

 

Im Jahr 2008 erschien im "Scandinavian Journal of Public Health" eine Landzeitstudie aus Norwegen, vorgelegt Soziologen Willy Pedersen (Universität Oslo). Pedersen hatte 768 Frauen zwischen 15 und 27 Jahren 11 Jahre hinweg wissenschaftlich begleitet, um zu untersuchen, wie sich Abtreibungen auf die Gesundheit von Frauen auswirken. Pedersen kam zu dem Ergebnis, dass junge erwachsene Frauen nach Abtreibungen ein erhöhtes Risiko, an Depressionen zu erkranken, aufwiesen.

In der renommierten medizinischen Fachzeitschrift "Lancet" erschien am 23. August 2008 ein Artikel, in dem die Autoren forderten, dass psychische Probleme, die bei manchen Frauen nach Abtreibungen auftreten nicht verharmlost werden dürften. Es sei notwendig, diesen Frauen psychologische Hilfe Teil werden zu lassen.

Im Frauengesundheitsbericht 2010/2011 wird auf Seite 227 darauf hingewiesen, dass direkt nach dem Schwangerschaftsabbruch etwa die Hälfte der Frauen sicher waren, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, drei Monate später waren es ca zwei Drittel; die Daten stammen aus einer Studie des Ludwig Boltzmann Institutes für Frauengesundheitsforschung aus dem Jahr 2011. Weiter wird angeführt, dass viele Frauen die Zeit bis zum Abbruch belastender erlebt hätten, als den Eingriff selbst und die Zeit danach.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit nachstehende

 

Anfrage

 

1.    Sind Ihnen diese Studien bekannt?

2.    Gibt es in Österreich Studien, die sich mit den gesundheitlichen und psychischen Auswirkungen von Abtreibungen auf die betroffenen Frauen beschäftigen?

3.    Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

4.    Wenn nein, warum nicht?

5.    Wenn nein, planen Sie derartige Studien in Auftrag zu geben?

6.    Wenn ja, wann?

7.    Wenn nein, warum nicht?


8.    Gibt es in Österreich spezielle Einrichtungen, die Frauen nach Abtreibungen psychologisch und medizinisch betreuen?

9.    Wenn ja, welche?

10. Wenn nein, warum nicht?

11. Wenn nein, planen Sie derartige Einrichtungen zu schaffen?

12. Welche Angaben machten gemäß oben erwähnten Bericht des Ludwig Boltzmann Institutes jene Frauen, die direkt nach der Abtreibung nicht angaben, die richtige Entscheidung getroffen zu haben?

13. Warum wurden diese Angaben nicht im Frauengesundheitsbericht veröffentlicht?

14. Welche Angaben machten gemäß oben erwähnten Bericht des Ludwig Boltzmann Institutes jene Frauen, die drei Monate nach der Abtreibung nicht angaben, die richtige Entscheidung getroffen zu haben?

15. Warum wurden diese Angaben nicht im Frauengesundheitsbericht veröffentlicht?

16. Welche Angaben machten jene Frauen, die die Abtreibung selbst oder die Zeit danach als belastender erlebt hatten als die Zeit vor der Abtreibung?

17. Warum wurden diese Angaben nicht veröffentlicht?