9200/J XXIV. GP
Eingelangt am
08.09.2011
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ANFRAGE
der Abgeordneten Schwentner, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Inneres
betreffend die Ressourcen zur Bekämpfung des Frauen- und Menschenhandels
Menschenhandel, im speziellen Frauenhandel, ist eine der schlimmsten Menschen-rechtsverletzungen. Unter Vorspiegelung falscher Tatsachen werden die Betroffenen von Frauenhandel nach Österreich gelockt. Ihre rechtlose Lage wird ausgenützt, um sie zur Ausübung von Dienstleistungen in der Sexarbeit oder anderen Bereichen zu zwingen. Obwohl Menschenhandel im Strafrecht geregelt sind, kommt es nur sehr selten zu Gerichtsverfahren und die Zahl der Verurteilungen ist äußerst gering. Unzureichende personelle Ressourcen zur Ausforschung und Beweissicherung von Menschenhandelsdelikten könnten ein Grund dafür sein. Eine weitere Ursache könnte in einem unzureichenden Aus- und Fortbildungsangebot im Bereich Menschenhandel, unter Berücksichtigung von Opferschutz und Menschenrechts-aspekten, liegen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Wie
viele der aktiven Exekutivbediensteten sind auf den Bereich des Frauen- und
Menschenhandels spezialisiert?
2. Wie
viele dieser spezialisierten Exekutivbediensteten sind derzeit tatsächlich
in diesem Bereich eingesetzt und in welchem Stundenumfang, in
Vollzeitäquivalenten gerechnet, können sie sich diesem Arbeitsbereich
widmen?
3. Wie
viele Stunden umfasst das Ausbildungsangebot zum Schwerpunkt Menschenhandel in
den Grundausbildungslehrgängen? Wie viele dieser Stunden sind Teil des
regulären Curriculums und wie viele davon frei wählbar?
4. Wie
viele Stunden umfasst das Ausbildungsangebot zum Schwerpunkt Menschenhandel in
den Fortbildungskursen? Wie viele dieser Stunden sind im Rahmen der
regulären Fortbildung verpflichtend?
5. Wie
viel der Fort- und Weiterbildungsangebote zu Menschenhandel erfolgen
berufsbegleitend?
6. In
welchem Kontext und unter welchen Gesichtspunkten wird das Thema Menschenhandel
in der Aus- und Fortbildung behandelt (zB: Opferschutz, Menschenrechte,
Schlepperwesen, Organisierte Kriminalität)? Werden multidisziplinäre
Ansätze in die Aus- und Fortbildung eingebracht und falls ja, in welcher
Form?
7. Wird
im Rahmen der Aus- und Fortbildung auch auf externe Expertise zum Thema
Menschenhandel zurückgegriffen? Falls ja, in welcher Form?
8. Wie oft haben im Jahr 2010 Opfer von Menschenhandel eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten?