9275/J XXIV. GP
Eingelangt am
14.09.2011
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der
Abgeordneten Petra Bayr und GenossInnen an den Bundesminister für
europäische und internationale Angelegenheiten betreffend
einer besseren
Koordination der
Hilfsgelder für Ostafrika (private Spenden und
staatliche
Katastrophenhilfe).
In der Vergangenheit hat es, wie
beim Erdbeben in Haiti im Jänner
2010 und der
Flutkatastrophe in Pakistan im Juli 2010, eine gute Koordination zwischen den für
Katastrophen zuständige Stellen, sowohl dem Außen- als auch dem
Innenministerium, der ADA, den zuständigen
Stellen für humanitäre Hilfe der
Bundesländer und den NGOs, die vor Ort
aktiv waren, gegeben. Die NGOs etwa
wurden direkt aufgefordert zu melden, wo
und wofür sie die privaten Spendengelder
der Österreicher und Österreicherinnen in den betroffenen
Regionen verwendeten.
Es ist anzunehmen, dass dadurch
etwaige Doppelgleisigkeiten teilweise vermieden
werden konnten, außerdem die
privaten Gelder und die öffentliche Katastrophenhilfe
vor Ort dadurch
besser koordiniert wurden. Nach Bekanntwerden der
Hungerkatastrophe am Horn von Afrika wurden
nach Auskunft des
Fundraisingverbandes etwa 14 Millionen Euro von den österreichischen
Bürgern und
Bürgerinnen an
NGOs gespendet, die im Katastrophengebiet tätig sind,
weit mehr,
als
die staatliche Katastrophenhilfe - sowohl vom Bund als auch von den Ländern -
zusammen
ausmachen. Laut Auskunft der NGOs wurde diesmal nicht abgefragt, wo
welche Gelder eingesetzt werden, so dass zu vermuten ist, dass eine österreichweite
Koordination der unterstützenden Aktionen weitaus schwieriger
ist.
Die
unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für
europäische und internationale Angelegenheiten folgende
Anfrage:
Warum wurden anlässlich der Hungerkatastrophe am Horn von
Afrika die
österreichischen NGOs bislang nicht
aufgefordert dem Bundesministerium für
europäische und
internationale Angelegenheiten zu melden, wie viel Geld sie wofür
einsetzen?
Warum
passiert noch keine Koordination zwischen staatlicher und nicht staatlicher
Katastrophenhilfe im Zusammenhang mit Ost-Afrika?
Auf Basis
welcher Daten soll eine künftige Koordination erfolgen und ab
wann ist
dies vorgesehen?
Welche Schlüsse aus der
Koordinierung anlässlich der vergangenen Katastrophen
lassen sich ziehen, die auch sinnvoll auf die Hilfe bei der Hungerkatastrophe am
Horn
von Afrika umzulegen sind?