9334/J XXIV. GP

Eingelangt am 21.09.2011
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Dr. Karlsböck

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Gesundheit

 

betreffend UN High-Level Meeting und Non-communicable Diseases

 

 

Nur wenige Male in ihrer Geschichte sahen die Vereinten Nationen den gesundheitlichen Zustand der Weltbevölkerung derart in Gefahr, dass sie deshalb einen Gipfel einberiefen. Das erste Treffen dieser Art fand vor rund 10 Jahren statt und befasste sich mit dem Thema der  übertragbaren Erkrankungen – vor allem wegen der ungebremsten Ausbreitung des Aids-Erregers HIV. Dieses Treffen ermöglichte die Gründung des Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria, der danach fast 20 Milliarden US-Dollar an Spenden generierte.

 

Zum zweiten Mal in ihrer Geschichte luden nun die Vereinten Nationen zu einem solch hochkarätigen Gipfel nach New York. Diesmal stehen Non-communicable Diseases (NCDs) im Mittelpunkt der Veranstaltung. „…Das ist eine einzigartige Gelegenheit, um eine globale Bewegung gegen chronische Erkrankungen in Gang zu bringen wie vor einem Jahrzehnt gegen Aids…“, kommentierte ein Zusammenschluss von 2000 Gesundheitsorganisationen, die NCD-Allianz, im April im Fachjournal Lancet. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon setzt ebenfalls hohe Erwartungen in dieses Meeting.

 

Vor diesem Hintergrund wurde das Treffen von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sorgfältig vorbereitet. Bereits im April veröffentlichte sie einen „Global status report on NCD“. Er benennt die vier häufigsten NCDs –  Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Atemwegserkrankungen und Diabetes. Mittlerweile übertreffen die Krankheits- und Todesfälle auf Grund nichtübertragbarer Erkrankungen in allen Regionen der Welt die Fälle von übertragbaren Erkrankungen. Die vier Krankheiten eint, dass 80 Prozent der Fälle auf die weit verbreiteten Risikofaktoren Rauchen, ungesunde Ernährung, Mangel an körperlicher Aktivität sowie Alkoholkonsum zurückzuführen sind und damit eigentlich vermeidbar wären.

 

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit folgende

 

ANFRAGE

 

 

1.    Warum haben Sie – als zuständiger Fachminister – am UN High-Level Meeting nicht teilgenommen?

 

2.    Haben Mitarbeiter Ihrer Ressorts daran teilgenommen? Wenn ja, warum und welche Positionen wurden für Österreich vertreten?

 

3.    Wie beurteilen Sie bzw. Ihr Ressort die Problematik der NCDs im weltweiten als auch im österreichischen Kontext?

 

4.    Wie beurteilen Sie bzw. Ihr Ressort den Global status report on NCD?

 

5.    Warum wurde die Anfrage der WHO im Rahmen der Non-communicable Diseases Country Profiles 2011 nicht beantwortet? (Länder wie Angola oder Armenien haben die gewünschten Informationen bereitstellen können)