9457/J XXIV. GP
Eingelangt am 13.10.2011
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ANFRAGE
der Abgeordneten Kitzmüller
an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend
betreffend Familie & Beruf Management GmbH
2006 wurde unter der damaligen Ministerin Ursula Haubner
die Familie & Beruf Management GmbH (FBG) gegründet. Eine ausgegliederte
Staatsgesellschaft, die dem Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und
Jugend zugeordnet wird. Oftmals wurde die Auflösung dieser Gesellschaft
diskutiert, nun aber laufen im Oktober die hochdotierten Verträge der
Geschäftsführerin Irene Slama und deren MitarbeiterInnen aus. In der
Wiener Zeitung vom 15.06.2011 wurde die Funktion des
Alleingeschäftsführers der Familie & Beruf Management AG neu
ausgeschrieben.
Weitere Medienmeldungen gibt es nur zum arbeitsrechtlichen Verfahren, welches
die damalige Prokuristin Theresia Z. im Sommer 2007 Jahren eingeleitet hat, dieses
Verfahren läuft noch immer.
Die mediale Wahrnehmung und die Leistungen der FBG
lassen offensichtlich zu wünschen übrig. Nach Durchsicht der Zeitungsartikel
konnte lediglich ein Artikel in der Tageszeitung „Presse“ vom
28.07.2011, gefunden werden.
„Hinter
dichtem Nebel verbergen sich auch die Leistungen der 2006 gegründeten
Familie & Beruf Management GmbH (FBG). Mit der FBG sollte eine
Koordinierungsstelle für Vereinbarkeitsmaßnahmen geschaffen werden.
Tatsächlich handelt es sich wohl eher um ein Dasein in der
Bedeutungslosigkeit. Positiver Nebeneffekt für Mazal: Mit der FBG wurde
dem Institut für Familienforschung als wissenschaftlicher
Kooperationspartner eine stolze Basisfinanzierung in Millionenhöhe
garantiert.“
Weder über die Neubesetzung der Geschäftsführung, noch über Tätigkeiten der FBG gibt es eine mediale Wahrnehmung. Die Gesellschaft agiert unter dem Mantel der Verschwiegenheit, Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden der Öffentlichkeit nicht bekannt gemacht.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigenden Abgeordneten an den Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend folgende
ANFRAGE:
1)
Wie
beurteilen Sie die bisherigen Leistungen der Familie & Beruf Management
GmbH?
2)
Welche
Kosten hat diese Gesellschaft bis dato dem Steuerzahler verursacht?
3)
Welche
strategischen Überlegungen gibt es für die Zukunft der FBG?
4)
Entspricht
es den Tatsachen, dass die GmbH nur deshalb aufrecht erhalten wird, um diverse
PR Kampagnen des Ministers abwickeln zu können?
5)
Was
brachte die erfolgte Ausschreibung der Geschäftsführung?
6)
Wie
viele Bewerbungen gab es?
7)
Von
welcher professionellen Firma wurde das Auswahlverfahren durchgeführt?
8)
Auf
welcher Basis der Regierungskoalition erfolgt die Tätigkeit der FBG?
9)
Ist die
Familie & Beruf Management GmbH mit ihrem Tätigkeitsbereich im
SPÖ/ÖVP Regierungsprogramm, oder Koalitionsabkommens festgelegt?
10)
Entspricht
es den Tatsachen, dass dem Rot - Schwarzen Proporzsystem entsprechend, die
neue Geschäftsführerin bestellt wurde?
11)
Welche Absprachen
oder Deals wurden im Zusammenhang mit dem Weiterbestehen der Gesellschaft
und der Neubesetzung mit dem Koalitionspartner gemacht?
12)
Wurde
mit der neu bestellten Geschäftsführerin derselbe hochdotierte
Vertrag wie mit Ihrer Vorgängerin Irene Slama abgeschlossen?
13)
Zwei
von vier Mitarbeitern, Evelyn Freigassner und Johanna Czech sind auch im neuen
Team der FBG. Wurden hier die bestehenden Verträge in derselben Höhe
verlängert?
14)
Wer
sind die neuen Mitglieder des Aufsichtsrates?
15)
Wurde wie
schon vor 5 Jahren angekündigt ein Beirat installiert?
16)
Wenn
ja, wer und wie viele Personen sind im Beirat?
17)
Nach
welchen Kriterien wurden die Personen im Beirat ausgesucht?
18)
Die
bisherige Geschäftsführerin Irene Slama hält nun im Auftrag des
Ministeriums Vorträge zum Thema „Vereinbarkeit von Familie &
Beruf.“ Eine neue Versorgung nach der Beendigung des 5 Jahres Vertrages?
19)
Welche
Eigeneinnahmen konnte die FBG im Zeitraum ihres Bestehens verbuchen?
20)
Welche
Prämien und in welcher Höhe, wurden an die amtierende
Geschäftsführerin Irene Slama innerhalb der letzten 5 Jahre
ausgezahlt?
21)
Wie
hoch belaufen sich die Kosten für Dienstreisen, die von der GF Irene Slama
im Verlauf von 5 Jahren mit Ihrem Einverständnis, für die FBG
durchgeführt wurden?
22)
An wen
wurden seit Bestehen der FBG Aufträge ua. Werkverträge vergeben und
in welcher Höhe?
23)
Welche
Summe wird für den Fortbestand der Familie & Beruf Management GmbH
für die nächsten 5 Jahre budgetiert?
24)
Wird das
Institut für Familienforschung auch in Zukunft eine Basisförderung in
Millionenhöhe bekommen?
25)
Was
wissen Sie über den Verlauf des arbeitsrechtlichen Verfahrens wegen
Mobbings, gegen die Familie & Beruf Management GmbH?
26)
Welche
Kosten (Gerichtskosten, Anwälte, Gutachten etc.) sind seit Sommer 2007 bis
jetzt bei der Beklagten (FBG) zu verzeichnen?
27)
Können
Sie ein Nahverhältnis zwischen Mitarbeitern Ihres Hauses und Mitarbeitern
der FBG, mit der Anwaltskanzlei welche die FBG vertritt (mittlerweile 2
Anwälte), ausschließen?
28)
Ist
Ihnen bekannt, dass seitens der FBG bzw. deren Anwälte bereits 2 Gutachten
in Aufrag gegeben wurden, welche keine Relevanz besitzen da sie
„nur“ theoretisch abgefasst wurden und es keinen Kontakt zur
Klägerin gab?
29)
Wie
hoch sind die Kosten für diese beiden Gutachten, die der Steuerzahler zu
tragen hat?
30)
Können
Sie ein persönliches Nahverhältnis der Mitarbeiter Ihres Hauses und
der Mitarbeiter der FBG zu den Gutachtern Prof. Dr. Friedman und Prof. Dr.
Kasper ausschließen?
31)
Ist
Ihnen bekannt, wie oft Verhandlungen auf Wunsch der Beklagten vertagt wurden?
32)
Ist
Ihnen bekannt, wie oft Fristsetzungen auf Wunsch der Beklagten durch die
Anwälte verlängert wurden?
33)
Hat die
Beklagte Sie Wahrheitsgemäß über den Stand des Verfahrens
informiert?
34)
Übernehmen
Sie die Verantwortung für die Verwendung von Steuergeldern bei diesem
„aufgeblähten“ Prozess?
35)
Wie
hoch sind die Kosten, die durch das unprofessionelle agieren der
Rechtsvertreter dem Steuerzahler erwachsen?
36)
Welche
Rücklagen hat die Familie & Beruf Management GmbH gebildet, sollte der
Prozess zugunsten der Klägerin entschieden werden?
37)
Ist
Ihnen bekannt, dass der ehemalige Sektionschef und damalige
Aufsichtsratsvorsitzende der FBG, Dr. Helmut Günther bei dem
anhängigen Verfahren mehrmals als Zeuge aussagen musste?
38)
Ist
Ihnen bekannt, dass dem ehemaligen AR Vorsitzenden Dr. Günther im Vorfeld
der Verhandlung im Juni 2010, durch die Anwälte der Beklagten mit
Schadenersatzansprüchen bei einer Aussage gedroht wurde?
39)
Ist
dieser Einschüchterungsversuch mit Ihrem Wissen, bzw. auf Ihre Anweisung
und Ihrem Einverständnis erfolgt?
40)
Ist
Ihnen bekannt, dass dem ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden der FBG, Dr.
Helmut Günther am 5.August 2011 der Streit verkündet wurde und er
ultimativ aufgefordert wurde, der Beklagten (FBG) als Nebenintervenient
beizutreten?
41)
Der
lange Zeitraum von den Einvernahmen am 10.06. und 08.11.2010 bis zur
Streitverkündung am 5.August 2011 erscheint erfahrenen Juristen als
ungewöhnlich. Daher an Sie die Frage: Welche Ereignisse führten
nach 9 Monaten zu dieser Streiterklärung?
Geschah dieses mit Ihrem Wissen, Ihrer Billigung oder einer Weisung von Ihrer
Seite?
42)
Sind
Ihnen in der Familie & Beruf Management GmbH außer dem
anhängigen Mobbingfall auch noch die weiteren Mobbingfälle bekannt?
43)
Warum
haben Sie sich bis dato geweigert, trotz mehrerer parlamentarischer Anfragen
die Krankenstände der Mitarbeiter der Familie & Beruf Management GmbH
offen zu legen?
44)
Sind
für Sie Mobbingvorfälle am Arbeitsplatz ein Kavaliersdelikt?
45) Welche Maßnahmen werden in Ihrem Resort gesetzt, um Mobbing am Arbeitsplatz zu verhindern?