9462/J XXIV. GP
Eingelangt am 13.10.2011
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Anfrage
des Abgeordneten Dr. Fichtenbauer, Kunasek
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport
betreffend Überalterung im Heer
Die "Kronen Zeitung" vom 27.09.2011 berichtete:
„Altersschnitt der Soldaten bereits bei 42,51 Jahren Darabos drängt auf Reform
Heer ist für Einsätze bald zu alt
Wien. - Das Bundesheer in der Midlife Crisis: Neueste Daten aus dem Verteidigungsministerium zeigen, dass die Armee überaltet ist. Der Altersschnitt der Soldaten liegt nun bereits bei 42,51 Jahren - und 2021 bei 47 Jahren. Für Auslandseinsätze bringt diese Personalstruktur massive Probleme, warnt Minister Darabos.
Zu wenige junge Österreicher wollen sich zum Dienst bei "diesem" Präsenzdiener-Heer verpflichten, und viel zu selten wechseln Heeresbedienstete wieder zurück in die Privatwirtschaft: Der Altersschnitt in den Kasernen steigt somit dramatisch an. 2008 lag er noch bei 41,23 Jahren, 2009 bei 42,27 und 2010 bereits bei 42,51 Jahren. Ohne drastische Maßnahmen wird das Durchschnittsalter der Heeresbediensteten 2021 bei 47 Jahren liegen - und in 20 Jahren bei 55 . . .
Besonders auffallend in der Statistik: das hohe Durchschnittsalter der 3500 Unteroffiziere der Grundorganisation (46 Jahre) sowie der 1700 Offiziere (47 Jahre). Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) warnt deshalb vor einer gefährlichen Überalterung: "Geht diese Entwicklung so weiter, ist das Bundesheer nicht länger für Auslandseinsätze geeignet. Wir müssen hin zu einer schnellen Einsatzorganisation mit mehr jungen Soldaten."
Sein Reformvorschlag sieht eine Verdreifachung der Zahl der jungen Zeitsoldaten vor - bei gleichzeitigem Abbau von 3500 Berufssoldaten. Die Gespräche mit der ÖVP über das neue Freiwilligenheer verlaufen aber weiterhin zäh.
Eine rasche Modernisierung des Bundesheeres wäre aber dringend nötig, betont auch ein Top-Offizier, der nicht genannt werden will: "In den vergangenen 20 Jahren hat die Personalpolitik völlig versagt." Und nun fehle selbst bedeutenden Einheiten Personal: "Bei den vier Brigaden liegt der Befüllungsgrad ohnehin nur noch bei 75 Prozent. Das ist grob fahrlässig."“
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport folgende
Anfrage: