9514/J XXIV. GP

Eingelangt am 19.10.2011
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ANFRAGE

der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Gesundheit

 

betreffend Tod eines 17-jährigen Mädchens

 

 

Im Mai erschütterte die Nachricht über den Tod der 17-jährigen Barbara, die als Patientin der Wagner-Jauregg Landesnervenklinik im künstlichen Tiefschlaf verstorben ist. Nun ist ein neues gerichtsmedizinisches Gutachten veröffentlicht worden, welches darlegt, dass das Mädchen mit einer Überdosis sediert worden ist.

 

So wurde neben anderen Arzneistoffen auch das Narkosemittel „Methohexital“, bekannt unter dem Handelsnamen „Brietal“, nachgewiesen, in dessen Beipacktext steht  “…Brietal soll bei Kindern und Jugendlichen aufgrund nicht ausreichender Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit nicht angewendet werden..“

 

Damit liegt der Verdacht nahe, dass ein falsches Medikament eingesetzt wurde.

 

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterzeichneten Abgeordneten an den

Bundesminister für Gesundheit folgende

 

Anfrage

 

  1. Wann genau haben die Psychiater der Landesnervenklinik Linz jenes Gutachten des Mädchens erstellt, welches davon ausgeht, „…dass die posttraumatischen Störungen des Mädchens so massiv waren, dass von Gewalterlebnissen in der Vergangenheit klar auszugehen sei…“?
  2. Wann genau wurde die forensische Expertise der Psychiaterin Adelheid Kastner, die davon ausgegangen ist, dass kein Missbrauch stattgefunden hat, erstellt?
  3. Entspricht es den Tatsachen, dass das Medikament „Brietal“ bei der siebzehnjährigen Patientin eingesetzt wurde?
  4. Wie lange war das Mädchen in künstlichem Tiefschlaf?
  5. Wurde täglich eine Blutkontrolle durchgeführt?
  6. Wenn nein, warum nicht?
  7. Welche Konsequenzen werden nun aus diesem Gutachten gezogen?