9566/J XXIV. GP

Eingelangt am 20.10.2011
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr. Susanne Winter

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

betreffend Alfred Klahr Gesellschaft

 

Während der unter dem Einfluss der österreichischen Sozialdemokratie stehende Verein zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung bereits 1959 das Licht der Vereinswelt erblickte, zog die Kommunistische Partei Österreichs(KPÖ) erst im Jahre 1993 mit der Gründung der Alfred Klahr Gesellschaft-Verein zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung nach.

 

„Gemeinnützige Organisation“ als kommunistisches Forschungsinstitut

 

Auf der Homepage der Alfred Klahr-Gesellschaft unter www.klahrgesellschaft.at wird diese ideologische Spielart eines „Vereins zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung“ als gemeinnützige Organisation deklariert- Sitz des Vereines ist die Drechslergasse 42 in Wien Penzing. Namensgeber des Vereins ist Dr. Alfred Klahr, ein ehemaliges Mitglied des Zentralkomitees der KPÖ. Aufgabe dieser gemeinnützigen Organisation ist, „das Archiv und die Bibliothek der Kommunistischen Partei Österreichs als nationales Kulturgut zu sichern, zu verwalten und wissenschaftlich zu erschließen.“

 

Gründungsmitglieder waren ausschließlich Altkommunisten

 

Als Gründungsmitglieder werden unter anderem Franz Muhri( KPÖ-Parteiobmann 1965-1990); Vinzenz Böröcz, (KPÖ-LPO Burgenland 1946-1981), der kommunistische Anwalt Dr. Jakob Zanger oder der marxistische Historiker Univ.Prof. Dr. Hautmann genannt. Daneben scheinen eine ganze Reihe anderer altkommunistischer Aktivisten, wie Irma Schwager, Maria Cäsar, Margareta Klug, Robert Bondy, , Otto Brichacek, Franz Kain, Max Muchitsch, Dr. Eduard Rabofsky, Rudolf Schober oder Dr. Heinz Zaslawski auf.

 

Bis 2005 aus dem Umfeld der SED-Novum finanziert

 

Nach Angaben der Gesellschaft befand man sich bis 2005 im Finanzierungsverbund der KPÖ, sodass man genötigt war, im Jahr 2005, die Verwaltung des Archivs der KPÖ zurückzulegen, da sich die KPÖ-die Parteiführung hatte sich infolge des Novum-Urteils nicht mehr imstande gesehen hatte, den Posten des


wissenschaftlichen Leiters der AKG weiter zu finanzieren. Indirekt hatten also die Erträge aus der kapitalistisch-staatswirtschaftlichen Zusammenarbeit mit dem 1989 untergegangenen SED-Regime in Ostberlin zur Finanzierung der Wissenschaft beigetragen. Nach dem Einzug der KPÖ Steiermark 2005 wurden dort die zur Verfügung stehenden Fördertöpfe für die Gründung eines „Bildungsvereins der KPÖ Steiermark“ genutzt, den man nunmehr als öffentliche Geldquelle für das Veranstaltungswesen gemeinsam mit der Alfred Klahr Gesellschaft heranzog.

 

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz folgende

 

Anfrage

 

  1. Gab oder gibt es aktuell Förderungen, die durch das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz an die Alfred Klahr Gesellschaft geleistet werden?
  2. Wenn ja, auf welcher Grundlage und in welchem förderungsspezifischem Zusammenhang?
  3. Wie hoch sind diese Förderungen?