9959/J XXIV. GP
Eingelangt am
18.11.2011
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Rudolf Plessl, Genossinnen und Genossen
an die Bundesministerin für Inneres
betreffend Kontrolle der "grünen Grenze" im Weinviertel
Dank der
hervorragenden Unterstützung durch das Österreichische Bundeheer
seit dem Jahr
1990 konnte in den letzten 20 Jahren sowohl das Sicherheitsgefühl der
Bevölkerung durch
präventive Maßnahmen in den Bezirken östlich von Wien
erfolgreich erhöht und gleichzeitig
zahllose illegale Grenzgänger aktiv aufgegriffen werden. Mit Ende Dezember
2011 läuft der
Assistenzeinsatz des Heers an der "grünen Grenze" des
Weinviertels aber endgültig aus.
Mit 1. Jänner
2012 muss daher wieder die Polizei zusätzlich zu ihren bestehenden
Aufgaben
und mangels weiterer
Unterstützung alle Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen - die im
Rahmen des Schengen-Vertrages im Grenzgebiet und im nahen Hinterland
möglich und
vorgesehen sind - vollständig
übernehmen.
In
den ehemaligen Grenzregionen des Weinviertels - den Bezirken Gänserndorf,
Hollabrunn
und Mistelbach - ist die Übernahme weiterer Aufgaben durch die Beamtinnen
und Beamten
vor Ort nicht ohne Bereitstellung zusätzlicher finanzieller Mittel
für Überstunden oder die
längst überfällige Aufstockung der seit 2000 ausgedünnten
Personaldecke zu bewältigen.
Bereits
in früheren Rechnungshofberichten (z.B. Bund 2010/04) wurde im Rahmen
der
Prüfung des
Assistenzeinsatzes klar auf das Fehlen notwendiger Organisations- und
Personalkonzepte des BMI nach Entfall von Aufgaben an den bisherigen
Grenzdienststellen
hingewiesen. Ergänzend habe ich in
meiner Anfrage (4983/J) vom März 2010 bestehende
Probleme in der Region Centrope thematisiert und die Notwendigkeit zur
formalen und
personellen Neuorganisation der
Polizeiinspektionen entlang der grünen Grenze unterstrichen.
Umso
überraschender,
dass bis zum heutigen Zeitpunkt noch keine Aussagen über das
vorgesehene
Kontroll- und Überwachungskonzept des BMI inklusive der Bereitstellung ausreichender
finanzieller Mittel für die geplanten Maßnahmen nach der Beendigung
des
Assistenzeinsatzes,
zur Verfügung stehen.
Nachdem trotz
zahlreicher Maßnahmen der Bundesregierung der vorgesehene
Personalstand
in
den Polizeiinspektionen Niederösterreichs auch heute noch nicht erreicht
wird, richten die
unterfertigten
Abgeordneten an die Bundesministerin für Inneres nachstehende
Anfrage:
1)
Im Zuge von Reformen wurden neue Grenzüberwachungsposten
(GÜP) bzw.
Kooperationsdienststellen im Weinviertel entlang der Staatsgrenze zur Slowakei
und
Tschechien geschaffen. Bitte die bestehende GÜPs im Weinviertel nach Ort,
Zeitpunkt der
Eröffnung sowie
den Soll- und Ist-Stand der Bediensteten zum Zeitpunkt der Errichtung
auflisten.
2)
Werden neue GÜPs bzw. Kooperationsdienststellen eröffnet?
Bitte die geplanten GÜPs
nach Ort, Zeitpunkt der Eröffnung und dem geplantem Ist-Stand der
Bediensteten bei der
Eröffnung auflisten.
3)
Im Zuge von Umstrukturierungen wurden die bestehenden GÜPs
geschlossen und es wird
ersucht
die betroffenen GÜPs nach Ort, Zeitpunkt der Schließung sowie dem
Soll- und
Ist-Stand der Bediensteten aufzulisten.
4)
Wieviel Personal ist derzeit für die AGM-Abteilungen entlang
der "grünen Grenze" des
Weinviertels stationiert? Bitte nach Bezirk, AGM-Dienststelle, Zeitpunkt der
Errichtung
und
Anzahl der BeamtInnen (nach Soll- und Ist-Stand bei den Dienststellen)
aufschlüsseln.
5)
Wie viele Amtshandlungen wurden im Rahmen der AGM im Weinviertel bis
zum
heutigen Zeitpunkt durchgeführt (Bitte nach Art der Amtshandlung,
Anzahl, Bezirk und
Dienststelle aufschlüsseln)?
6)
Welche finanziellen Mittel sind in den kommenden Jahren für
AGM-Maßnahmen zur
Kontrolle
und Überwachung vorgesehen (Bitte nach den Bezirken aufschlüsseln)?
a)
Wieviel zusätzliche Mittel sind zur Abdeckung von geleisteten
Überstunden für 2012
veranschlagt
(Bitte nach den Bezirk aufschlüsseln)?
b)
Wie viele neue Planstellen werden in den Polizeiinspektionen entlang der
grünen
Grenze
geschaffen (Bitte nach Bezirk und Dienststelle aufschlüsseln)?
7)
Wann ist mit einer vorübergehenden oder dauerhaften Zuteilung
von einem oder mehreren
Diensthunden zu den
Dienststellen (PI) entlang der "grünen Grenze" im Weinviertel zu
rechnen (Bitte nach Bezirk, Dienststelle und geplantem Zuteilungsdatum
aufschlüsseln)?
8)
Ersuchen um Mitteilung der Bau- bzw. Sanierungsmaßnahmen bei
der Polizeiinspektion
Bad Pirawarth
(Auflistung nach dem Stand der Planungsarbeiten, Gespräche mit der
Gemeinde Bad Pirawarth, sowie zeitliche Abfolge des Projektes
„Neugestaltung PI“)?