An das

Präsidium des Nationalrats

 

E-Mail: begutachtungsverfahren@parlament.gv.at

 

Stellungnahme zum Entwurf der

Dienstrechts-Novelle 2013 – Pädagogischer Dienst

GZ BKA-920.196/0004-III/1/2013

 

Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ich, Nina Ciaghi, erlaube mir, in offener Frist meine Stellungnahme zum gegenständlichen Entwurf zu übermitteln. Einer Veröffentlichung auf der Homepage stimme ich ausdrücklich zu.

 

Vor einiger Zeit wurde der Entwurf für ein neues Lehrerdienstrecht in Begutachtung geschickt. Dass dies ohne sozialpartnerschaftliche Einigung geschah, halte ich demokratiepolitisch für bedenklich.

Noch gravierendere Schäden wird allerdings die Zukunft der Bildung in unserem Land davontragen. Die Schulqualität sinkt rasant nach unten und was dies für die Bildung der nächsten Generationen bedeutet, können Sie sich selbst vorstellen.

 

Ich bin momentan eine blutige Anfängerin. Mir zur Seite stehen 2 äußerst kompetente und hilfreiche Kolleginnen. Zur Zeit habe ich 14 Stunden Unterricht. Diese 14 Stunden sind für mich eine extrem große Herausforderung und ohne der Unterstützung der Beiden kaum machbar. Man hat als fertiger Student keine Ahnung was einen wirklich am Anfang des Lehrerlebens erwartet. Wie viel Zeit man investieren muss, damit alle Konferenzen, Wandertage, Sitzungen, Vorbereitungen, Einschulungen, usw. erledigt sind. Diese Zeit ist jenseits meiner 14 zu haltenden Stunden zu absolvieren.

Wenn das neue Dienstrecht umgesetzt wird und man neben einer Vollbeschäftigung als Lehrerin noch ein Masterstudium absolvieren soll, bin ich fest der Überzeugung, dass viele den Beruf wechseln werden bzw. erst gar nicht mehr Lehramt studieren werden.

Ich fragen Sie: Wo stehen wir dann in 30 Jahren?!

Wie soll die Bildung bergauf gehen und an Qualität gewinnen, wenn niemand mehr da ist, der etwas lehrt?

 

Es gibt Lehrer und Lehrerinnen (zu denen ich mich zähle), die ihren Job aus Leidenschaft machen, aus Berufung. Jedoch ohne jeglicher Wertschätzung der Politik ist der Kampf des Einzelnen bald ausgefochten und man kapituliert.

Wir müssen dahin kommen, wo bereits die skandinivischen Länder sind. Der Beruf des Lehrers der Lehrerin sollte an Prestige gewinnen, das Lehramtsstudium und der Beruf danach sollten schmackhaft gemacht werden. Nur so wird die zukünftige Qualität der Bildung erhalten und gesteigert werden!

 

Mit freundlichen Grüßen,

 

Nina Ciaghi

Schützenstr. 52

6020 Innsbruck

+43 650 93 83 522

n.ciaghi@gmx.at