OStR. Mag. Barbara Marosits

BG/BRG Weiz

8160 Weiz

 

Stellungnahme zur Dienstrechtsnovelle 2013 – Pädagogischer Dienst

In offener Frist übermittle ich meine Stellungnahme zu einigen Punkten des  Entwurfs der Dienstrechtsnovelle

Der Entwurf ist Zeichen einer absoluten Geringachtung der Lehrerinnen und Lehrer Österreichs. Eine Erhöhung der Arbeitszeit um bis zu 40% bei gleichzeitiger Absenkung der Gesamtverdienstsumme ist für alle Betroffenen inakzeptabel.

Die massive Erhöhung der Arbeitszeit bewirkt einerseits einen Qualitätsverlust – da LehrerInnen künftig mehr SchülerInnen zu unterrichten haben und dadurch weniger Zeit für den einzelnen Schüler / die einzelne Schülerin haben – und andererseits eine massive Arbeitslosigkeit unter den JunglehrerInnen, die aber für eine gut funktionierende Schulgemeinschaft unerlässlich sind.

Eine weitere massive Verschlechterung bewirkt der Wegfall der Einrechnung von Stunden für u.A. das EDV-Kustodiat – wer wird 100 und mehr PC an der Schule warten? Unentgeltlich, freiwillig in der Freizeit? -  bzw. die Schulbibliothek – auch diese wird künftig von Freiwilligen zusätzlich betreut?

Ein weiterer Qualitätsverlust ist durch den Umstand zu befürchten, dass jeder Lehrer / jede Lehrerin unabhängig von seiner/ihrer Ausbildung in jedem Gegenstand in jeder beliebigen Schulart auch gegen seinen / ihren Willen eingesetzt werden kann.

Die Belastung der LehrerInnen ist jetzt schon sehr hoch, Studien belegen, dass das Burn-out Risiko bei LehrerInnen höher ist, als in anderen Berufsgruppen, aber geeignetes Unterstützungspersonal, das LehrerInnen in ihrer verantwortungsvollen Aufgabe unterstützen und entlasten könnte fehlt.

Ich fordere alle Verantwortlichen auf, sich wieder,  wie in Österreich üblich, mit den LehrervertreterInnen, die ja die wahren Experten sind, an den Verhandlungstisch zu setzen und für Österreichs SchülerInnen eine zukunftsweisende und faire  Lösung  zu finden.