Mozartstraße 64
9020 Klagenfurt Klagenfurt, 25. September 2013
Stellungnahme zum „Neuen Lehrerdienstrecht“
Als Lehrer lehne ich den Entwurf zum „Neuen Lehrerdienstrecht“ entschieden ab, da dieser Entwurf:
Keine der angeführten Maßnahmen wird der ursprünglichen Intention gerecht, das Bildungsniveau in Österreich zu heben. Vorschläge von Herrn Spindelegger, dem Volksschullehrer einen Zweitlehrer zuzuteilen, sind der einzige gute Weg die Bildungschancen der Schüler und das Niveau zu erhöhen.
Ich bin Lehrerin der neuen Mittelschule. Wir sind ein sehr engagiertes Team, oft gelangen wir an die Grenze unserer Kräfte (kein Raumangebot; Stunden in den Hauptfächern ohne Zweitlehrer – ich habe dann zeitweise 4 Leistungsgruppen in der Klasse und bin alleine; sehr viele organisatorische und verwaltungsmäßige Arbeiten). Nun schicken sie diesen Entwurf an das Parlament, um uns Lehrer noch mehr zu belasten. Sie täuschen die Öffentlichkeit, diesen Entwurf als ‚attraktiv‘ für die besten Köpfe des Landes als Lehrer zu bezeichnen. Es ist jetzt schon schwierig, junge Leute für den Lehrberuf zu begeistern. Mit dem neuen Dienstrecht wird es aber noch viel, viel schwieriger. Es geht einzig und allein um Einsparungen zu Lasten der Lehrer dieses Landes, die, was Ihnen sicherlich entgangen ist, trotz aller Geringschätzungen durch Medien und Politik, ausgezeichnete Arbeit leisten.
Es ist wohl klar, dass die Lehrer diesem „Dienstrecht“ niemals ihre Zustimmung geben werden. Welche Berufsgruppe würde sich diesen Eingriff in ihr Dienst- und Besoldungsrecht unwidersprochen gefallen lassen?
Ich bitte Sie, diesen Entwurf umgehend zu entsorgen und mit der Gewerkschaft in konstruktive Verhandlungen einzutreten. Es wird Ihnen nicht gelingen, einen Keil zwischen Gewerkschaft und Lehrerschaft zu treiben.
Die Politik hat über die letzten Jahre hinweg gezielt den Ruf der gesamten Lehrerschaft ruiniert, um diese Eingriffe mit Billigung der falsch informierten Öffentlichkeit durchführen zu können.
HOL Monika Höggerl (e.h), 25. Sept. 2013