Sehr geehrte Damen und Herrn der im Parlament vertretenen Parteien!

 

Zum vorliegenden Entwurf zum „neuen Lehrerdienstrecht“ möchte ich folgende Kritikpunkte anmerken, welche sich aus jahrelanger, engagierter Arbeit im pädagogischen Dienst ergeben:

 

-          Es scheint mir äußerst unrealistisch zu sein, was im neuen Dienstrecht zur „Induktionsphase“ geschrieben steht. Ein Junglehrer, der sich vielleicht gerade in Familiengründung befindet, kann nicht eine volle Lehrverpflichtung unterrichten und gleichzeitig pädagogische Seminare besuchen und Betreuungsgespräche führen. Auf eine solche Idee kann niemand kommen, der jemals unterrichtet hat.

-          Die neue Gehaltskurve bietet bei genauem Hinsehen keinen Mehrverdienst, sondern eine Reduktion des Einkommens bei gleichzeitiger Mehrarbeit.

-          Die Einsetzbarkeit von Lehrerinnen und Lehrer in nicht geprüften Fächern, sowie in allen Schultypen bringt unweigerlich und logischerweise eine Verschlechterung der schulischen Qualität.

-          Für eine höhere und verpflichtende Anwesenheit von Lehrern an der Schule fehlen geeignete Arbeitsplätze bzw. Büros mit Computer und Internetanschluss. Bauliche Maßnahmen in großem Umfang können höchstwahrscheinlich nicht finanziert werden.

-          Ein masterwertige Ausbildung bedingt auch eine masterwertige Bezahlung.

-          Die Streichung von jeglichen Zulagen wie MDL, Kustodiate, KV-Tätigkeiten, usw. wirkt demotivierend, da die erbrachten Leistungen einen erheblichen Mehraufwand darstellen.

-          …dies sind nur einige Einwände, die Liste ließe sich noch beliebig fortsetzen…

 

Ich fordere Sie daher dringend auf diesen Entwurf zurück zu nehmen und an den Verhandlungstisch mit der Gewerkschaft zurück zu kehren.

 

Diese Darstellung soll veröffentlicht werden.

 

Mit freundlichen Grüßen,

 

MMag. Markus Hammer