Bedenken und Einwände gegen das geplante neue Lehrerdienstrecht

 

Der Entwurf des neuen Lehrerdienstrechts ist aus all den bereits eingebrachten und bekannten Gründen abzulehnen und von Grund auf zu überdenken und zu überarbeiten, sowohl in Bezug auf die Zielsetzung der Ausbildung als auch hinsichtlich des Beschäftigungsausmaßes.

Ad a) Ausbildung: hier findet eine totale Nivellierung und Verschlechterung des Bildungsstandards statt. Besonders beklagenswert ist die Tatsache, dass es im Rahmen dieser Ausbildung mehr auf das WIE als auf das Was ankommt, Methodik vor Inhalt, Ausbildung anstelle von Bildung. Dies führt über kurz oder lang zu brauchbaren, jedoch ziemlich unwissenden Robotniks. In welchem Interesse kann dies sein? Folge: unsere Gesellschaft wird immer mehr verblöden und das allseits präsente Schlagwort von der Wissensgesellschaft hiermit ad absurdum geführt

Ad b) Besonders bedauernswert ist unter anderem die degradierende und unterschwellige Botschaft an unsere Gesellschaft: die lautet nämlich, das faule Lehrerpack hat bisher zu wenig gearbeitet. Dies widerspricht jedoch ganz und gar der Arbeitszeiterhebungsstudie unter Unterrichtsministerin Gehrer, die stillschweigend in der Schublade verschwand. – Ferner wird auch nie und nirgendwo öffentlich vom Zeitglättungsgesetz gesprochen. Nicht einmal unter vielen Lehrerinnen / Lehrern und Gewerkschafterinnen /Gewerkschaftern ist dies bekannt. --- Im Klartext müsste die Regierung bekennen, dass es sich bei der neuen Lehrverpflichtung um eine massive Sparmaßnahme handelt, die zu einer beinahe unzumutbaren Mehrbelastung für alle Personen im Lehrdienst führt. Denn ganz abgesehen von all den erzieherischen Aufgaben, die mittlerweile aus gesellschaftspolitischen Gründen an die Schule abgewälzt werden, wird die Kernaufgabe, nämlich Bildung und Wissen (und damit verbunden auch Wissensaneignung und Kompetenzen), nicht mehr zufriedenstellend erledigt werden können und die Burnout-Rate innerhalb dieses Berufsstandes unweigerlich steigen.