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Bregenz, am 23.12.2009 |
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Bundeskanzleramt-Verfassungsdienst |
Auskunft: Dr. Eva-Maria Längle Tel.: +43(0)5574/511-20211 |
Sehr geehrte Damen und Herren,
zu den vorliegenden Gesetzesentwürfen ergeben sich aus Sicht des Landes Vorarlberg folgende Bemerkungen:
Zu Artikel 5 (ORF-Gesetz):
Zu § 14 Abs. 5 (Fernsehwerbung):
Nach dieser Bestimmung ist Werbung in Fernsehprogrammen nur österreichweit zulässig. Somit ist die regionale Fernsehwerbung in den ORF-Programmen weiterhin verboten.
Hinweise auf regionale Kunst- und Kulturveranstaltungen sind meist werblich gestaltet, dafür geleistete Finanzierungsbeiträge (Sponsoring) machen diese Hinweise demnach zu verbotener Fernsehwerbung.
Die ORF-Landesstudios sind ein wichtiger Träger der Kultur in den Regionen. Im Sinne der Stärkung und des Ausbaus der Berichterstattung der Landesstudios sind Einschränkungen im Bereich der Veranstaltungshinweise regionaler kultureller Initiativen kritisch zu hinterfragen.
Um eine angemessene mediale Unterstützung gesellschaftlich erwünschter Initiativen, wie Landesausstellungen oder Kunst- und Kulturfestivals, durch die ORF-Landesstudios weiterhin zu gewährleisten, sollte im Gesetz klargestellt werden, dass gesponserte Hinweise über solche Veranstaltungen im öffentlichen Interesse in den regionalisierten Sendestrecken des ORF-Fernsehens zulässig sind.
Zu § 17 (Sponsoring):
Die bisherige Regelung des § 17 betreffend Patronanzsendungen (Sponsoring) im Fernsehen soll auf die ORF-Radioprogramme ausgeweitet werden.
Sofern es sich bei einer gesponserten Sendung nicht um eine solche zugunsten karitativer oder sonstiger im öffentlichen Interesse liegender Zwecke handelt, sind Sponsorhinweise in die Werbezeit einzurechnen (§ 17 Abs. 6 des Entwurfs).
Somit sind Patronanzsendungen, außer es handelt sich um eine der genannten Ausnahmen, im Hörfunk wie auch bei den ORF-Fernsehprogrammen in die Werbezeit einzurechnen. Für die regionalen Hörfunkprogramme des ORF würde dies eine Verschlechterung im Vergleich zur bestehenden Rechtslage darstellen. Eine Verschlechterung gegenüber der derzeitigen Rechtslage soll jedenfalls vermieden werden.
Um den Fortbestand leistungsfähiger Länderstudios zu gewährleisten, sollten die Werbemöglichkeiten und das Sponsoring nicht zum Nachteil der Länderstudios weiter - als schon bisher - eingeschränkt werden.
Auch sollte insbesondere im Bereich des Hörfunks keine Schlechterstellung des ORF gegenüber privaten Mitbewerbern erfolgen.
Zu § 38b (Abschöpfung der Bereicherung):
Im Fall einer Verletzung der Werbebestimmungen ermächtigt § 38b des Entwurfs die Regulierungsbehörde zur Abschöpfung eines Betrages in der Höhe des erlangten wirtschaftlichen Vorteils. Hier müsste hinterfragt werden, weshalb diese Regelung nur den öffentlich-rechtlichen Rundfunk trifft.
Zusammenfassend gesagt tritt das Land Vorarlberg für die Ermöglichung regionaler Kunst- und Kulturhinweise und gegen die Ausweitung der Regelung für Patronanzsendungen auf ORF-Radioprogramme ein.
Freundliche Grüße
Für die Vorarlberger Landesregierung
Der Landesrat
Mag. Siegi Stemer
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