Stellungnahme
der Personalvertretung der Bundesanstalt für Bergbauernfragen im Rahmen
des Begutachtungsverfahrens zum „Bundesgesetz, mit dem das Bundesgesetz
über die Bundesämter für Landwirtschaft und die
landwirtschaftlichen Bundesanstalten geändert wird“
17.11.2010
Sehr
geehrte Damen und Herren,
die
Personalvertretung der Bundesanstalt für Bergbauernfragen hat an BM DI N.
Berlakovich am 11. November 2010 in einem email die Bedenken gegen die geplante
Zusammenlegung der Bundesanstalt für Bergbauernfragen mit der
Bundesanstalt für Bergbauernfragen dargelegt. Da bis 17.11.2010 keine
Antwort auf dieses email eingelangt ist bzw. die Personalvertretung bisher
offiziell überhaupt noch nicht über die geplante Zusammenlegung
informiert wurde, senden wir unsere kurze Argumentation an BM DI N. Berlakovich
auch als Stellungnahme im Rahmen des Begutachtungsverfahrens.
Die
Personalvertretung spricht sich gemäß Brief an BM DI N. Berlakovich
aus folgenden drei Hauptgründen gegen die Zusammenlegung aus (weitere
Argumente liegen schriftlich vor und können nachgereicht werden):
- Die
Bundesanstalt für Bergbauernfragen (BABF) hat sich im Laufe der Jahre
international und national einen sehr guten Ruf und Namen aufgebaut.
Dieser Ruf besteht aufgrund der Themen, für die sie steht, und
aufgrund der guten wissenschaftlichen Arbeit, die sie leistet. Im Bereich
soziökonomische Forschungsarbeit zu den Berggebieten in
Österreich hat die BABF in der EU einen sehr bekannten Namen. Modern
gesagt: die BABF hat ein „Alleinstellungsmerkmal“ entwickelt.
Eine Zusammenlegung brächte keine Synergieeffekte sondern wäre
eine Schwächung der österreichischen Position in der
Forschungslandschaft der EU und bei der EU-Kommission und ein Signal einer
verminderten Priorität der österreichischen Politik für die
Berggebiete.
- Die
beiden Anstalten sind zwar im selben Gebäude untergebracht, aber alle
Arbeitsplätze sind besetzt, so dass keine räumliche
Zusammenlegung und Mieteneinsparung möglich erscheint. Die bisher
unterschiedlichen Forschungsschwerpunkte lassen auch in wissenschaftlicher
Hinsicht keine Synergieeffekte erwarten. Die BABF hat im nationalen
Vergleich sehr geringe Overheadkosten, die durch eine Zusammenlegung nicht
verringert werden könnten. Die beiden Anstalten haben
unterschiedliche Historie, Kultur und Schwerpunkte. Die Kosten einer
Demotivierung der MitarbeiterInnen würden eventuelle Synergieeffekte
einer Zusammenlegung bei weitem übersteigen.
- Das
Überleben, Leben, Arbeiten und Wirtschaften in den Berggebieten
verlangt eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen und eine besondere
Berücksichtigung der Sensibilität dieser Ökosysteme. Dies
erfordert ein besonderes Augenmerk darauf, dass sozioökonomische und
ökologische Forschung für diesen Raum integral betrieben wird.
Durch die geplante Zusammenlegung könnte es geschehen, dass der Fokus
der Berglandwirtschaft, der Berggebiete und anderer benachteiligter
Gebiete in den Hintergrund gedrängt und wissenschaftliche Fragen der
Agrarproduktion und –märkte in den Vordergrund treten.
Mit
freundlichen Grüßen
Gerhard
Hovorka
(für
die Personalvertretung der Bundesanstalt für Bergbauernfragen)
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Dr. Gerhard Hovorka
Bundesanstalt
fuer Bergbauernfragen /
Federal
Institute for Less-Favoured and Mountainous Areas
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2;
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