1790/A(E) XXV. GP

Eingebracht am 06.07.2016
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

der Abgeordneten Matthias Strolz, Kollegin und Kollegen

betreffend Rahmenplan für eine weiterentwickelte Zentralmatura, deren Ergebnisse tatsächliche Vergleichbarkeit schaffen und damit veröffentlicht werden können

 

Derzeit haben wir an unterschiedlichen Schulstandorten sehr unterschiedliche Ausgangssituationen für die Zentralmatura. Es ist offensichtlich, dass Chancengerechtigkeit sowohl für Schüler_innen als auch für Schulstandorte ein relevanter Parameter ist, der mehr bildungspolitische Aufmerksamkeit braucht. Mit einer indexbasierten Mittelverteilung wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gemacht. Auch in Sachen Schulverwaltung brauchen wir endlich klare Kompetenzen und Zuständigkeiten.

Zudem muss die Zentralmatura so gestaltet werden, dass die Ergebnisse echte Vergleichbarkeit schaffen. Das aktuell unübersichtliche Zentralmatura-Programm auf einen gemeinsamen Nenner zu fokussieren, ist nach den bisherigen Entwicklungen und Erfahrungen ein Gebot der Transparenz.

Momentan umfasst der zentralisierte Teil der Matura zu viele Fächer. Bestandteil sind nicht nur Mathematik, Deutsch, Englisch, sondern auch Latein, Griechisch, Ungarisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und weitere mehr. Hier handelt es sich um Fächer, die kein „Muss-Kriterium“ für die allgemeine Hochschulreife sind. Zudem gibt es zu viele Versionen dieser Fächer für die unterschiedlichen Schultypen.

Eine Zentralmatura sollte sich jedoch auf jene Fächer konzentrieren, die zur allgemeinen Hochschulreife führen. Der gemeinsame Kern der Matura soll dafür schulextern und daher wirklich zentral und vergleichbar durchgeführt werden. Die mündlichen Kompensationsprüfungen sollen durch eine schriftliche Wiederholungsmöglichkeit ersetzt werden. Zudem müssten auch die Ergebnisse extern beurteilt werden.

Diese weiterentwickelte – auf den gemeinsamen Kern der allgemeinen Hochschulreife fokussierte – Zentralmatura hat dann ihren Namen wirklich verdient und lässt den Schulen genügend Freiraum, die schultypen- und schulprofilspezifischen Inhalte auf eine bedarfsgerechte Weise selbst abzuprüfen. Damit stünde auch einer Veröffentlichung der Ergebnisse der Zentralmatura nichts mehr Weg.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 


Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die Bundesministerin für Bildung wird aufgefordert, ehest möglich einen Plan vorzulegen, um die Zentralmatura dahingehend weiterzuentwickeln, dass sie auf jenen Kern fokussiert, der für die Erlangung der allgemeinen Hochschulreife erforderlich ist. Dieser soll bundesweit und schultypenübergreifend einheitlich geprüft und von schulexternen Kräften beurteilt werden. In weiterer Folge sollen die Ergebnisse der Zentralmatura an den einzelnen Schulstandorten für die Öffentlichkeit nachvollziehbar transparent gemacht werden."



In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Unterrichtsausschuss
vorgeschlagen.