1914/A(E) XXV. GP

Eingebracht am 23.11.2016
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

der Abgeordneten Matthias Strolz, Kollegin und Kollegen

betreffend Digitalisierungsinitiative im Bildungsbereich

 

Die Nachfrage nach Arbeitnehmer_innen mit digitalen Kompetenzen wächst rapide, was zu einem Fachkräftemangel führen wird, sodass bis 2020 wohl bis zu eine Million Stellen in Europa unbesetzt bleiben werden[1]. Die Europäische Kommission hat IKT als einen von drei Motoren für die Beschäftigung[2] ausgemacht und die Kampagne „e-Skills for Jobs“ ins Leben gerufen, um digitale Kompetenzen stärker ins Bewusstsein zu rücken. Computerkompetenz wurde zudem von der EU als eine von acht Schlüsselqualifikationen für lebenslanges Lernen identifiziert. Die Digitalisierung nimmt in der Gesellschaft und Wirtschaft (Industrie 4.0) immer mehr zu. Kaum ein Arbeitsplatz und Lebensbereich bleibt von den technischen Entwicklungen unberührt. Mit anspruchsvolleren Produktionsmethoden wird auch die Komplexität ihrer Beherrschung steigen. Insgesamt ist festzustellen, dass das Bildungssystem nicht Schritt hält mit den rapiden Entwicklungen in diesem Bereich.

In Österreich sind wir aktuell dabei, diese Entwicklung zu verschlafen. Österreich liegt im Bereich der Digitalisierung im internationalen Vergleich – weit abgeschlagen von der Spitze –  nur im Mittelfeld[3]. Ein Grund dafür liegt im derzeitigen Bildungssystem, welches sich noch nicht auf die Herausforderungen der Digitalisierung eingestellt hat. Die geforderte Digitalisierungsoffensive im Bildungsbereich schafft nicht nur eine bessere Ausbildung, sondern bringt einen erheblichen Wettbewerbsvorteil in einer global agierenden Wirtschaft.

Dieser Antrag ist im Rahmen des „Barcamp Bildung“ in Wien am 04.10.2016 in Zusammenarbeit mit direkt betroffenen Schüler_innen, Eltern und Lehrer_innen entstanden.

[1] http://europa.eu/rapid/press-release_IP-14-518_de.htm

[2] http://ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=1039&langId=en

[3] https://ec.europa.eu/digital-single-market/en/desi

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG


Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die Bundesministerin für Bildung wird aufgefordert, ehest möglich den Erwerb Digitaler Kompetenzen im österreichischen Bildungsbereich voranzutreiben. Dies trifft sowohl auf den Ausbau der technischen Infrastruktur als auch auf die Integration der Digitalisierung an Schulen und in der Erwachsenenbildung zu.

Dabei sind jedenfalls folgende Punkte zu beachten:

-       Bereitstellung von technischer Infrastruktur

-       Digitale Kompetenzen umfassend in der Aus-, Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte verankern

-       Digitale Bildung über alle Schul- und Altersgruppen hinweg im schulischen Alltag und den Lehrplänen verankern.“


In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Unterrichtsausschuss vorgeschlagen.