2264/A(E) XXV. GP

Eingebracht am 28.06.2017
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EntschlieSSungsantrag

flächendeckende Förde

len

 

der Abgeordneten Berivan Aslan, Freundinnen und Freunde

 

betreffend flächendeckende Förderung von Männerberatungsstellen

 

 

 

 

BEGRÜNDUNG

 

Beratung für Männer und männliche Jugendliche bildet eine wichtige Unterstützung in schwierigen Lebenslagen sowie Orientierung und Hilfestellung für all jene, die sich mit Identitätsfragen, Beziehungskonflikten, Trennungssituationen, Opfererfahrungen, der eigenen Gewalttätigkeit, Vaterschaft, Sexualität, Isolation sowie Rechtsfragen u.v.m. konfrontiert sehen. Dabei ist die Tatsache, dass sich Männerberatungsstellen auch tabuisierten Schattenseiten wie Pädophilie widmen, von besonderer Bedeutung.

Das essentielle Wissen und die Erfahrungen, die die Beratungseinrichtungen durch die Burschen- und Männerarbeit im Laufe der Jahre gewonnen haben, können systematisch aufgearbeitet werden und kommen meist in einer Vielzahl unterschiedlicher Felder (Schulen, Jugendämter, Justizanstalten…) im Rahmen von Schulungen oder Trainings zu Einsatz.

 

Eine vonseiten der Grünen durchgeführte österreichweite Umfrage hat ergeben, dass die Männerberatungseinrichtungen der einzelnen Bundesländer nicht nur mit mangelnder Finanzierung, sondern vor allem auch mit unzureichender Flächendeckung zu kämpfen haben.

Nach Auskunft der Beratungseinrichtungen sind die (Projekt-) Gelder in den verschiedenen Bereichen der Gewaltprävention stets knapper als die Nachfrage. Dennoch ist es wichtig, eine Vielzahl der betroffenen Männer anzusprechen und für Menschen mit Migrationshintergrund Informationsmaterial in mehreren Sprachen anzubieten. Die Kosten für dafür benötigte Werbung sowie für Material und den Einsatz von DolmetscherInnen können allerdings mit den derzeit verfügbaren finanziellen Mitteln nicht getragen werden. Die letzte Erhöhung der Fördermittel, um dem steigenden Bedarf der Männerberatung gerecht zu werden, erfolgte 2009.

 

In Bundesländern wie Kärnten oder Tirol kann Männerberatung nicht flächendeckend angeboten werden. Ohne Außenstellen (im Fall Tirol beispielsweise im Bezirk Reutte) sind die Anfahrtswege für viele Männer zu weit, um eine notwendige Beratung in Anspruch nehmen zu können. Eine dringend benötigte Außenstelle in Villach muss nun trotz hoher Nachfrage wieder geschlossen werden, weil die Stelle nicht mehr finanzierbar ist. Das bedeutet, dass Kärnten nun nur noch über eine Stelle in Klagenfurt verfügt. 

 

Die Höhe der bewilligten Förderbeträge für Männerberatungseinrichtungen in den einzelnen Bundesländern variiert zum Teil stark.

Für eine effektive und funktionierende Männerberatung ist es allerdings notwendig, dass Flächendeckung  gewährleistet wird und ein ausreichender Förderbetrag jährlich für Männerberatungseinrichtungen in ganz Österreich aufgewendet wird.

 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden

 

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

 

„Die Bundesregierung wird aufgefordert die jährlichen Förderbeiträge für Männerberatungsstellen ausreichend zu erhöhen, um flächendeckend eine gute Versorgung des Angebots von Männerberatung sicherzustellen.“

 

 

 

 

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Ausschuss für innere Angelegenheiten  vorgeschlagen.