534/AB XXV. GP
Eingelangt am 28.03.2014
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BM für Finanzen
Anfragebeantwortung
Frau Präsidentin
des Nationalrates
Mag. Barbara Prammer Wien, am März 2014
Parlament
1017 Wien GZ: BMF-310205/0033-I/4/2014
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 580/J vom 29. Jänner 2014 der Abgeordneten Mag. Nikolaus Alm, Kolleginnen und Kollegen beehre ich mich Folgendes mitzuteilen:
Zu 1., 4., 7. und 8.:
Diese Fragen fallen nicht in den Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Finanzen.
Zu 2.:
Die bescheidmäßig vorgeschriebene Gesellschaftsteuer in den Jahren 2010 bis 2013 setzt sich wie folgt zusammen (in Mio. Euro):
|
Bundesland |
2010 |
2011 |
2012 |
2013 |
|
Kärnten |
12,8 |
1,5 |
1,2 |
1,3 |
|
Oberösterreich |
5,5 |
6,5 |
4,6 |
6,1 |
|
Salzburg |
2,7 |
2,2 |
2,5 |
5,6 |
|
Steiermark |
2,7 |
3,1 |
3,4 |
3,2 |
|
Tirol |
2,8 |
2,1 |
3,9 |
3,0 |
|
Vorarlberg |
1,6 |
0,9 |
1,0 |
0,8 |
|
Wien, Niederösterreich, Burgenland |
69,8 |
60,9 |
80,8 |
45,7 |
Eine Zuordnung des endgültigen Aufkommens zu den Bundesländern ist aus technischen Gründen nicht möglich.
Weder für die Erträge aus der Gesellschaftsteuer noch für diejenigen aus der Mindestkörperschaftsteuer gibt es spezielle Zweckbindungen, die Erträge dienen daher allgemein zur Finanzierung der Haushalte der Gebietskörperschaften. Da es sich sowohl bei der Gesellschaftsteuer als auch bei der Körperschaftsteuer um gemeinschaftliche Bundesabgaben handelt, fließt rund ein Drittel der Erträge an die Länder und Gemeinden. Unter Berücksichtigung der Ertragsanteile sowie aufkommensabhängiger Transfers des Bundes an die Länder und Gemeinden beträgt das Aufteilungsverhältnis: Bund ca. 66,5 %, Länder ca. 21,6 %, Gemeinden ca. 11,9 %.
Zu 3.:
Die Mindestkörperschaftsteuer ist in jenen Fällen relevant, in denen die tarifmäßige Körperschaftsteuer aufgrund der Veranlagung oder niedrigerer Gewinne unter der Mindestkörperschaftsteuer bleibt. Um die endgültige Mindestkörperschaftsteuerzahlung zu erhalten, ist von der Differenz zwischen der Tarifkörperschaftsteuer und der Mindestkörperschaftsteuer die aus Vorjahren anrechenbare Mindestkörperschaftsteuer abzuziehen. Die sich ergebenden Werte an Mindestkörperschaftsteuer für die Veranlagungsjahre 2010 bis 2013 stellen sich wie folgt dar (in Mio. Euro):
|
Bundesland |
2010 |
2011 |
2012 |
|
Burgenland |
1,3 |
1,5 |
1,3 |
|
Kärnten |
4,1 |
4,0 |
3,3 |
|
Niederösterreich |
7,1 |
7,9 |
6,3 |
|
Oberösterreich |
6,2 |
6,0 |
5,3 |
|
Salzburg |
3,7 |
3,8 |
3,2 |
|
Steiermark |
6,1 |
6,1 |
5,3 |
|
Tirol |
3,7 |
4,0 |
3,3 |
|
Vorarlberg |
2,3 |
1,3 |
1,6 |
|
Wien |
18,5 |
18,4 |
14,4 |
|
Summe |
53,0 |
52,9 |
43,9 |
Aufgrund des Veranlagungsfortschrittes sind vor allem die Daten der jüngeren Jahre unvollständig, insbesondere jene für 2012. Für 2013 erlaubt die aktuelle Datenlage noch keinen repräsentativen Ausblick.
Betreffend Verwendung der Erträge wird auf die diesbezüglichen Ausführungen zu Frage 2. verwiesen.
Zu 5.:
Die Umgestaltung der Höhe der Mindestkörperschaftsteuer für ab dem 1. Juli 2013 gegründete GmbH hängt unmittelbar mit den gesellschaftsrechtlichen Anpassungen (Gründungsprivilegierung) im GmbH-Gesetz (GmbHG) zusammen. Anzumerken ist dabei, dass gesellschaftsrechtliche Agenden, wie etwa die Fragen des Stammkapitals, der Einzahlungsverpflichtung oder des Haftungsmaßstabes, grundsätzlich in die Zuständigkeit des Bundesministeriums für Justiz fallen. Aufgrund der gesellschaftsrechtlich vorgesehenen Gründungsprivilegierung hat sich die Notwendigkeit ergeben, auch die Ausgestaltung der Mindestkörperschaftsteuer zu überdenken. Die im Abgabenänderungsgesetz (AbgÄG) 2014 vorgesehene Lösung stellt dabei einen vernünftigen Kompromiss zwischen der gesellschaftsrechtlich bezweckten Gründungsprivilegierung und den budgetären Notwendigkeiten auf dem weiteren Konsolidierungspfad dar.
Die Mindestkörperschaftsteuer wird gemeinsam mit anderen Abgaben wie zum Beispiel Umsatzsteuer vorgeschrieben; dies wird automatisiert und zentral veranlasst. Bei der Erstellung elektronischer Bescheide ist eine Aufschlüsselung des Verwaltungsaufwandes auf eine einzelne Steuerart nicht möglich.
Zu 6.:
Nachdem der zweite Teil dieser Frage offensichtlich auf Investitionstätigkeit abzielt, wird davon ausgegangen, dass hier der investitionsbezogene Gewinnfreibetrag gemeint ist. Die Fallzahlen für in Anspruch genommene investitionsbezogene Gewinnfreibeträge (Investitionen in körperliche Wirtschaftsgüter und/oder in Wertpapiere) in den Veranlagungsjahren 2010 bis 2013 setzen sich wie folgt zusammen:
2010
|
Bundesland |
Anzahl der Einzelunternehmer |
Anzahl der Personengesellschaften |
|
Burgenland |
1070 |
191 |
|
Kärnten |
2548 |
419 |
|
Niederösterreich |
7660 |
1195 |
|
Oberösterreich |
7483 |
1375 |
|
Salzburg |
3432 |
895 |
|
Steiermark |
5398 |
1205 |
|
Tirol |
4965 |
1330 |
|
Vorarlberg |
2532 |
566 |
|
Wien |
8509 |
1535 |
2011
|
Bundesland |
Anzahl der Einzelunternehmer |
Anzahl der Personengesellschaften |
|
Burgenland |
1043 |
205 |
|
Kärnten |
2625 |
439 |
|
Niederösterreich |
7737 |
1228 |
|
Oberösterreich |
7576 |
1495 |
|
Salzburg |
3437 |
943 |
|
Steiermark |
5479 |
1223 |
|
Tirol |
5139 |
1343 |
|
Vorarlberg |
2737 |
622 |
|
Wien |
8607 |
1540 |
2012
|
Bundesland |
Anzahl der Einzelunternehmer |
Anzahl der Personengesellschaften |
|
Burgenland |
739 |
176 |
|
Kärnten |
2021 |
327 |
|
Niederösterreich |
5555 |
966 |
|
Oberösterreich |
5836 |
1195 |
|
Salzburg |
2535 |
804 |
|
Steiermark |
4144 |
1054 |
|
Tirol |
4068 |
1156 |
|
Vorarlberg |
2200 |
540 |
|
Wien |
5613 |
1141 |
Aufgrund des Veranlagungsfortschrittes sind vor allem die Daten der jüngeren Jahre unvollständig, insbesondere jene für 2012. Für das Jahr 2013 können aufgrund der noch offenen Veranlagungen keine repräsentativen Daten genannt werden.
Da aus Sicht des Bundesministeriums für Finanzen aus der Formulierung der Anfrage nicht hervorgeht, was mit dem genannten „Zwangsbetrag“ gemeint ist und inwiefern Unternehmerinnen und Unternehmer durch einen solchen Betrag zu Investitionen genötigt werden, können hierzu keine Angaben gemacht werden.
Mit freundlichen Grüßen