780/AB XXV. GP
Eingelangt am 25.04.2014
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BM für Landesverteidigung und Sport
Anfragebeantwortung
S91143/19-PMVD/2014 17. April 2014
Frau
Präsidentin des Nationalrates
Parlament
1017 Wien
Die Abgeordneten zum Nationalrat Kunasek, Kolleginnen und Kollegen haben am 25. Februar 2014 unter der Nr. 834/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend "Reform des Wehrdienstes – Verbesserte Information vor der Stellung" gerichtet. Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:
Zu 1:
Um die Tätigkeit der Informationsoffiziere an Schulen zu intensivieren sind drei Maßnahmen vorgesehen:
1. Reaktivierung von „ruhend gestellten“ bzw. entbundenen Informationsoffizieren.
2. Information an alle Bildungsträger in Österreich über die Möglichkeit, einen Informationsoffizier als Vortragenden in die Schule einzuladen.
3. Bemühungen im Rahmen einer Arbeitsgruppe gemeinsam mit dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, die Tätigkeit von Informationsoffizieren an Schulen näher zu regeln.
Zu 2:
Pro Jahr werden 40 Informationsoffiziere in Informationsoffiziers-Lehrgängen ausgebildet. Derzeit befinden sich weitere 100 Informationsoffiziere in verschiedenen Stadien der Ausbildung.
Zu 3:
Keine.
Zu 4 bis 9:
Die „Wanderausstellung BUNDESHEER“ besteht aus zehn Rollups, einer Powerpointpräsentation, einem Prospektständer, zwei Puppen im Kampfanzug 3 (KAZ 3) sowie im Wüstenanzug (HWC-Anzug), einem Begleitschreiben für Informationsoffiziere sowie Arbeitsunterlagen inklusive einem USB-Stick. Der Terminus „Medienkoffer“ bezieht sich vollinhaltlich auf die im Bereich der Wanderausstellung zur Verteilung kommenden Informations- und Bearbeitungsmaterialien. Jedes Militärkommando und jede Stellungstraße erhalten ein Exemplar dieser „Wanderausstellung BUNDESHEER“. Die „Wanderausstellung BUNDESHEER“ wurde bisher als Pilotprojekt am Bundesschulzentrum Bad Ischl gezeigt. Die Kosten belaufen sich auf rund 49.000,-- Euro.
Zu 10 und 11:
Zusätzlich zur Bundesheerwebsite (www.bundesheer.at) wurde eine ganze Websitefamilie (zehn Websites) zum Thema Karriere errichtet. Im Rahmen der Wehrdienstreform wurden eigenständige Karrierwebsites zum Thema Grundwehrdienst (grundwehrdienst.bundesheer.at) und zum Thema Stellung (stellung.bundesheer.at) implementiert. Die Aufwendungen für das Gesamtprojekt „Karrierewebsites“ mit zehn Websites belaufen sich auf rund 40.000,-- Euro.
Zu 12 und 13:
Geplant sind ein Auftritt des Österreichischen Bundesheeres (ÖBH) auf den Social Media-Plattformen „Facebook und Youtube“. Ebenfalls befindet sich eine „App“ für die Zielgruppen Stellungspflichtige und Grundwehrdienst leistende Soldaten in Planung. Das Projekt befindet sich noch in der Planungsphase.
Zu 14 bis 17:
Im Bereich des Militärkommandos Vorarlberg haben Veranstaltungen in Schruns, Gaschurn, Nüziders, Dalaas, Höchst, Gaissau und Fussach stattgefunden, im Bereich des Militärkommandos Salzburg in Saalfelden und Wals, im Bereich des Militärkommandos Wien in der Maria-Theresien-Kaserne (zwei Veranstaltungen), im Bereich des Militärkommandos Burgenland fand pro Jahr in jedem Bezirk eine Veranstaltung statt, im Bezirk Oberpullendorf sogar zwei und im Bereich des Militärkommandos Steiermark werden bereits seit Jahren laufend Veranstaltungen gemeinsam mit den Bürgermeistern verschiedener Gemeinden und dem Österreichischen Kameradschaftsbund durchgeführt.
Im Hinblick darauf, dass die hiefür relevanten Kostensätze auf keinen gesonderten Posten zusammengeführt werden, somit die einzelweise Erhebung dieser Daten einen außerordentlich hohen, nicht zu rechtfertigenden Verwaltungsaufwand verursachen würde, ersuche ich um Verständnis, dass ich von einer Beantwortung Abstand nehme.
Zu 18, 19, 21, 23 und 24:
Maßnahmen zur Optimierung des Informationsangebotes bei der Stellung:
· Erstellung eines Imageclips über das ÖBH als Einstieg in den Informationsvortrag,
· Erstellung eines Informationsfilmes über die beruflichen Möglichkeiten beim ÖBH,
· Überarbeitung der Informationsvorträge, Verbesserung der individuellen Information und Beratung über den Grundwehrdienst und die beruflichen Möglichkeiten beim ÖBH,
· Gestaltung einer „Stellungsmappe“ mit schriftlichen, graphischen Informationen über die Ergebnisse der medizinischen, sportmotorischen und psychologischen Tests und Untersuchungen,
· Ausgabe von Informationsfoldern des Heerespsychologischen Dienstes sowie des Heeressportwissenschaftlichen Dienstes im Rahmen der Stellung.
Der Großteil der Maßnahmen wird von Ressortbediensteten und unter Inanspruchnahme bereits vorhandener, ressorteigener Mittel umgesetzt. So wurde zum Beispiel für die Erstellung des Imageclips auf bereits vorhandenes Filmmaterial zurückgegriffen; weiters kamen ausschließlich Ressourcen der Heeres Bild und Filmstelle zum Einsatz. Die Informationsfolder des Heerespsychologischen Dienstes werden ebenfalls aus bereits vorhandenen Beständen zur Verfügung gestellt.
Zu 20:
Mit der „Stellungsmappe“ werden den Wehrpflichtigen einerseits die zusammengefassten Ergebnisse der medizinischen und psychologischen Tests und Untersuchungen, anderseits auch ein „Fitnessprotokoll“, welches die Ergebnisse der sportmotorischen Testungen in den Bereichen Kraft, Ausdauer und Koordinationsvermögen graphisch anschaulich darstellt, übergeben. Darüber hinaus werden auf die jeweiligen Bedürfnisse der Wehrpflichtigen ausgerichtete Informationsfolder des Heeressportwissenschaftlichen Dienstes (z.B. Trainings- und Übungsanleitungen für Kraft- und Ausdauertraining) sowie des Heerespsychologischen Dienstes (z.B. bei Essstörungen, Beziehungsproblemen, Depressionen, Ängsten) ausgegeben. Schließlich können in der Mappe auch verwaltungsbehördlich relevante Schriftstücke (wie z.B. Niederschriften, Bestätigungen) sowie Informationsmaterial über das ÖBH gesammelt werden.
Zu 22 und 25:
Die angeordneten Maßnahmen werden nach einer Erprobungsphase evaluiert.