839/AB XXV. GP
Eingelangt am 28.04.2014
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
BM für Finanzen
Anfragebeantwortung
Frau Präsidentin
des Nationalrates
Mag. Barbara Prammer Wien, am April 2014
Parlament
1017 Wien GZ: BMF-310205/0057-I/4/2014
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 933/J vom 28. Februar 2014 der Abgeordneten Wolfgang Zanger, Kolleginnen und Kollegen beehre ich mich Folgendes mitzuteilen:
Zu 1.,4., 7. und 10.:
Seit 1. Jänner 2013 bis einschließlich 28. Februar 2014 wurden nachstehende Beratungsleistungen beauftragt:
|
Unternehmen |
Gegenstand |
Kosten |
|
Milestones |
internationale Medienbeobachtung mit Fokus auf Finanz-, Euro- und Bankenkrise sowie Beratungen und Empfehlungen zu Entwicklungen auf Finanz- und Kapitalmärkten, Vorbereitung auf Medienanfragen |
100.050,-- |
|
Purtscher Relations GmbH |
Kommunikationsberatung, strategische Positionierung der Finanzverwaltung |
66.720,-- |
|
Psyconsult |
Fachliche Begutachtung des Leitfadens „Auf lange Sicht psychisch gsund bleiben“ |
3.600,-- |
|
Brand Treuhand Wirtschaftsprüfungs-und Steuerberatungs-GmbH |
Beratung zu den anlässlich des mit 31.12.2012 beendeten Flexibilisierungszeitraumes der Finanzprokuratur vorzunehmenden Abschlussberichte und -stellungnahmen |
288,-- |
|
Austria Wirtschaftsservice GmbH |
Einbringung externer betriebswirtschaftlicher Expertise für das öffentliche Rechnungswesen im Zusammenhang mit der Haushaltsrechtsreform |
186.855,48 |
|
Alpen-Adria Universität |
Erarbeitung konkreter Vorschläge für die Neugestaltung der aktuellen Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnung |
90.000,-- |
|
Alpen-Adria Universität |
Erstellung eines Handbuches zur technischen Umsetzung einer BHHRR orientierten VRV durch den Auftragnehmer auf Basis der Ergebnisse bislang vorliegender Analysen |
95.000,-- |
|
Strasser Sepp Dkfm. Consulting-Unternehmensberatung GmbH |
Fachliche Unterstützung hinsichtlich der Vertretung des Bundesministeriums für Finanzen im Projektausschuss der ARGE-AKH |
108.000,-- |
|
Priv.-Doz. Dr. Konrad Lachmayer |
Rechtswissenschaftliche Beratung im Bereich Universitätsrecht, insbesondere in Hinblick auf Fragestellungen der Universitätsfinanzierung |
15.504,-- |
|
Horvath & Partners Management Consulting GmbH |
Begleitung des Bundesministeriums für Finanzen in der Entwicklung und Erprobung eines strategischen Beteiligungscontrolling |
124.700,-- |
Hinsichtlich der bei der Unternehmensberatungsgesellschaft Oliver Wyman in Auftrag gegebenen Einschätzung wird auf die Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 374/J vom 7. Jänner 2014 und die Ausführungen zur dringlichen Anfrage Nr. 789/J vom 25. Februar 2014 verwiesen.
Inwieweit sonstige Aufträge an Unternehmen erteilt wurden, welche über eine Beratungskonzession verfügen, könnte nur nach Durchsicht und Bewertung jedes einzelnen Auftrages erhoben werden. Eine detaillierte Auswertung wäre dabei mit einem unverhältnismäßigen Verwaltungsaufwand verbunden.
Der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass SC i.R. Dr. Nolz als Berater des Bundesministeriums für Finanzen in Bezug auf nationale und internationale Steuerangelegenheiten tätig ist und weiterhin als Berater für Fragen der Kapitalmarktentwicklung und der Corporate Governance unter Berücksichtigung internationaler Aspekte fungiert. Dr. Pichler ist als Berater für Fragen der verstaatlichten und teilverstaatlichten Banken und für das Finanzmarktstabilitätsgesetz (FinStaG) tätig.
Zu 2., 5. und 6.:
Es gibt verschiedene Gründe, warum es notwendig ist, im Einzelfall externe Beratungsleistungen zu einem bestimmten Thema heranzuziehen:
Einerseits kann sich punktuell das Problem stellen, dass zu ganz spezifischen Themen spezialisiertes Expertenwissen im Bundesministerium für Finanzen nicht vorhanden ist; es wird dann eine externe Expertin beziehungsweise ein externer Experte, die beziehungsweise der sich auf dieses Thema spezialisiert hat, herangezogen. Ein weiterer Grund, externe Beratung anzufordern ist, dass es sinnvoll ist, in bestimmten Bereichen neben der Ressortsicht des Themas auch den Blickwinkel eines Außenstehenden oder auch eines Betroffenen zu beleuchten. Auch dies erfordert die Beauftragung einer externen Beraterin oder eines externen Beraters.
Zu 3.:
Die Beauftragung erfolgte jeweils durch die nach der Geschäftseinteilung zuständige Stelle des Bundesministeriums für Finanzen.
Zu 8. und 9.:
Die Vergaben erfolgten immer entsprechend den einschlägigen Bestimmungen des Bundesvergabegesetzes in der geltenden Fassung.
Zu 11.:
Die budgetäre Bedeckung war unter den jeweiligen finanzgesetzlichen Ansätzen der jeweiligen Bundesfinanzgesetze gegeben.
Zu 12.:
Die bisherige Beauftragungspraxis wird nach Bedarf fortgesetzt.
Zu 13.:
In diesem Zusammenhang wird
darauf verwiesen, dass sich das Interpellationsrecht in Bezug auf
selbständige juristische Personen im Sinn der Anfrage nur auf die Rechte
des Bundes (z.B. Anteilsrecht in der Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft
oder Wahrnehmung der Gesellschafterrechte in der Generalversammlung einer GmbH)
und die Ingerenzmöglichkeiten seiner Organe beschränkt, nicht jedoch
auf die Tätigkeit der Organe der juristischen Person bezogen werden kann
(vgl. Mayer B-VG, 3. Auflage, Pkt. II.1 zu
Art. 52 B-VG). Die gegenständlichen Fragen betreffen ausschließlich
Handlungen von Unternehmensorganen und liegen somit außerhalb des
Zuständigkeitsbereiches des Bundesministeriums für Finanzen. Sie sind
daher grundsätzlich nicht vom Interpellationsrecht umfasst.
Mit freundlichen Grüßen