916 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXV. GP
Bericht
des Ausschusses für Konsumentenschutz
über den Antrag 560/A(E) der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen betreffend Gebührenstopp für Bürger bis 2018
Die Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 8. Juli 2014 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:
„Im Zeitraum 1990-2015 werden nach der Auswertung der Statistik Austria die Preise in Österreich um 71 Prozent steigen . Dies bedeutet gleichzeitig einen massiven Kaufkraftverlust für die österreichischen Konsumenten, denn die Gehälter oder Pensionen sind in dieser Zeitspanne nicht im gleichen Ausmaß gestiegen.
Inflation
|
Inflationsrate Veränderung des VPI 1 |
Preisentwicklung 1 Index 1990=100 |
Kerninflation 2 Veränderung in % |
Harmonisierter VPI 3 Veränderung in % |
1990 |
3,3 |
100,0 |
. |
2,8 |
1991 |
3,3 |
103,3 |
. |
3,2 |
1992 |
4,1 |
107,5 |
. |
3,5 |
1993 |
3,6 |
111,4 |
. |
3,2 |
1994 |
3,0 |
114,7 |
. |
2,7 |
1995 |
2,2 |
117,3 |
. |
1,7 |
1996 |
1,9 |
119,5 |
. |
1,7 |
1997 |
1,3 |
121,1 |
1,1 |
1,2 |
1998 |
0,9 |
122,2 |
1,2 |
0,8 |
1999 |
0,6 |
122,9 |
0,7 |
0,5 |
2000 |
2,3 |
125,7 |
0,9 |
2,0 |
2001 |
2,7 |
129,1 |
2,3 |
2,3 |
2002 |
1,8 |
131,5 |
2,0 |
1,7 |
2003 |
1,3 |
133,2 |
1,3 |
1,3 |
2004 |
2,1 |
136,0 |
1,6 |
2,0 |
2005 |
2,3 |
139,1 |
1,5 |
2,1 |
2006 |
1,5 |
141,2 |
1,3 |
1,7 |
2007 |
2,2 |
144,3 |
1,9 |
2,2 |
2008 |
3,2 |
148,9 |
2,4 |
3,2 |
2009 |
0,5 |
149,6 |
1,5 |
0,4 |
2010 |
1,9 |
152,5 |
1,2 |
1,7 |
2011 |
3,3 |
157,5 |
2,8 |
3,6 |
2012 |
2,4 |
161,3 |
2,3 |
2,6 |
2013 |
2,0 |
164,5 |
2,3 |
2,1 |
2014 |
1,9 |
167,6 |
2,1 |
1,9 |
2015 |
1,9 |
170,8 |
1,9 |
1,9 |
1 Verbraucherpreisindex auf nationaler Berechnungsgrundlage
2 ohne Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel
3 HVPI: europaweit standardisierter Verbraucherpreisindex
Quelle: STATISTIK AUSTRIA, WIFO
Stand: März 2014
Nettojahreseinkommen von unselbständig erwerbstätigen Frauen und Männern im Zeitvergleich
Um diese Entwicklung zu stoppen, soll auf Bundesebene ein völliger Gebührenstopp für Konsumenten bis 2018, d.h. dem Ende dieser Legislaturperiode zum Inhalt hat. Gleichzeitig soll in einer 15a-Vereinbarung mit den Ländern ein entsprechender Gebührenstopp auch für die Länder und Gemeinden umgesetzt werden. Der entsprechende Entfall der Gebühreneinnahmen soll durch eine Reduktion der EU-Nettobeiträge nach Brüssel sowie Verwaltungseinsparungen bedeckt werden.
Nachdem Rot und Schwarz den von der FPÖ im Konsumentenschutzausschuss vom 27.05.2014 diesbezüglich eingebrachten Antrag mit der Begründung vertagt hatten, dass sich dies der Staat nicht leisten könne, lässt ÖVP-Finanzminister Michael Spindelegger damit aufhorchen, dass er aktuell die Gebühren für Ausweise, Namensänderungen, Patentanmeldungen und Registerauszüge nicht angehoben hat. Offensichtlich besteht also doch ein Bedürfnis, für einen Gebührenstopp und dieser ist auch finanzierbar.“
Der Ausschuss für Konsumentenschutz hat den gegenständlichen Entschließungsantrag erstmals in seiner Sitzung am 27. November 2014 in Verhandlung genommen. Außer dem Berichterstatter Abgeordneten Peter Wurm meldeten sich die Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Erwin Spindelberger, Angela Fichtinger und Martina Diesner-Wais zu Wort. Im Anschluss wurden die Verhandlungen vertagt und am 1. Dezember 2015 wiederaufgenommen. An dieser Debatte beteiligten sich die Abgeordneten Peter Wurm, Georg Willi, Dr. Nikolaus Scherak, Konrad Antoni, Angela Fichtinger sowie der Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Rudolf Hundstorfer.
Bei der Abstimmung wurde der gegenständliche Entschließungsantrag abgelehnt (für den Antrag: F, dagegen: S, V, G, N, T).
Zum Berichterstatter für den Nationalrat wurde Abgeordneter Konrad Antoni gewählt.
Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Ausschuss für Konsumentenschutz somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.
Wien, 2015 12 01
Konrad Antoni Leopold Steinbichler
Berichterstatter Obmann