11461/J XXV. GP

Eingelangt am 24.01.2017
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

Des Abgeordneten David Lasar

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Inneres

betreffend  „Angezeigte Delikte in der Silvesternacht 2016/2017“

 

 

Die „Krone“ vom 3.1.2017 bzw. „Heute“ vom 01.01.2017 berichteten folgendes:

Die Zahl der Anzeigen wegen sexueller Belästigung in der Silvesternacht in Innsbruck steigt: Wie krone.at am Dienstagmorgen erfuhr, ermittelt die Polizei bereits in dreizehn Fällen. Die Ermittler gehen von einer Tätergruppe von fünf bis sechs Männern aus. "Haben wir einen, finden wir die anderen auch schnell", hofft Ernst Kranebitter von der Kripo Innsbruck auf rasche Aufklärung.

Zwischen 23 Uhr und 1.30 Uhr kam es zu neun Übergriffen am Innsbrucker Markplatz, zwei Frauen wurden in der Herzog- Friedrich- Straße und eine in der Universitätsstraße belästigt. Eine weitere Frau wurde gegen 2.30 Uhr in einem Innenstadtlokal von einem Unbekannten begrapscht. Der Mann berührte in einem Waschraum die Brüste und das Gesäß der 28- Jährigen. Erst als ein anderer Mann den Raum betrat, ergriff der Täter die Flucht.

Die Frau beschrieb den Angreifer als etwa 30 bis 40 Jahre alt und zirka 175 Zentimeter groß, er trug einen braunen Schnauzbart und sehr kurze Haare. Es dürfte sich bei dem Täter um keinen Inländer handeln.

„Alle Täter von Opfern ähnlich beschrieben"

Ob ein Zusammenhang zwischen dem Angriff in dem Lokal und den übrigen zwölf Fällen besteht, ist laut Kranebitter nicht auszuschließen. Bei den Übergriffen in dem Innenstadtlokal und in der Universitätsstraße handelte es sich zwar um Einzeltäter, diese könnten sich aber von der ursprünglichen Gruppe zu einem späteren Zeitpunkt entfernt haben. "Wir suchen nach fünf bis sechs Männern, die von allen Opfern ähnlich beschrieben wurden."

Einige der Frauen hätten mit ihren Handys Fotos und Videos von den Angreifern gemacht. "Auf diesen kann man aufgrund der Dunkelheit jedoch nur wenig erkennen", so Kranebitter gegenüber krone.at. Er hoffe nun auf das Videomaterial des Veranstalters.

"Es wurde massiv überwacht"

An Polizeipräsenz habe es in der Silvesternacht in Innsbruck laut dem Ermittler jedenfalls nicht gemangelt: "Es wurde massiv überwacht. Auch zahlreiche Zivilstreifen waren im Einsatz. Es waren jedoch 25.000 Leute vor Ort. Zu den Übergriffen kam es im dichten Gedränge. Die Täter dürften dafür gezielt zusammengerückt sein."

Die Ermittler werden nun das vorhandene Bild- und Videomaterial sichten. "Wir tasten uns vor", hofft Kranebitter auf entscheidende Hinweise.

Zahlreiche Anzeigen wegen sexueller Belästigung

Es kam aber nicht nur in Tirol in der Silvestenacht zu sexuellen Übergriffen.  Auch in Wien wurden drei Frauen belästigt, die Anzeige erstatteten. In Salzburg gingen bislang vier Anzeigen ein. Und auch in Graz war eine 26- Jährige am Nachhauseweg von zwei Unbekannten sexuell belästigt worden.

 

Heute,  01.01.2017

Gesprengte Müllcontainer

So wüteten Silvester-Rowdys in Wien

Müllcontainer gesprengt

Wie jedes Jahr nutzten auch diesmal einige Rowdys den Jahreswechsel für Böllerwürfe und Vandalenakte. So sprengten Unbekannte Am Tabor in Wien-Leopoldstadt einen Papiercontainer, der daraufhin in Brand geriet. Es blieb nicht der einzige derartige Einsatz in der Neujahrsnacht.

Besonders Müllcontainer waren den Silvester-Rowdys in Wien offensichtlich ein Dorn im Auge. Vielerorts warfen Vandalen Böller hinein. Mehrere wurden beschädigt, einige gerieten in Brand.

So etwa gegen 19.15 Uhr in Wien-Leopoldstadt Am Tabor, wo ein Papiercontainer nach einem Böllerwurf Feuer fing. Der Feuerwerkskörper sprengte ein Loch in die Seite. Die Feuerwehr verhinderte durch ihr rasches Eingreifen, dass das Feuer auf benachbarte Papiercontainer übergriff.

170 Einsätze insgesamt

Balkonbrand in der Absberggasse, Haus evakuiert

In der Großfeldsiedlung in Wien-Floridsstadt wurde ein Plastikcontainer von einem Feuerwerkskörper regelrecht zerfetzt. Die Explosion riss das Behältnis in der Mitte entzwei.Im Helmut-Zilk-Park im Favoritner Sonnenwendviertel erging es einem Mistkübel ebenso.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Inneres folgende

Anfrage

1.    Wie viele Anzeigen zu Vorfällen zum Jahreswechsel 31.12.2016/01.01.2017 wurden erstattet?
Hier bitte aufgeteilt nach Delikten (z.B. Sachbeschädigungen, Einbrüche, Vandalismus, Körperverletzung, Sexuelle Belästigung, Übergriffe gegen Leib und Leben…) und nach Bundesländern.

2.    Konnten aus der Anzahl der jeweiligen Delikte Schlüsse gezogen werden?

3.    Wenn ja, welche?

4.    Waren aus der Sicht nach der Silvesternacht genügend Exekutivbeamte im Einsatz?