11740/J XXV. GP

Eingelangt am 01.02.2017
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

des Abgeordneten Doppler

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Bildung

betreffend Mobbing an Berufsschulen und Polytechnischen Schulen

 

 

"Mobbing zunehmend schon in der Volksschule

Mobbing in der Schule ist immer öfter schon im Volksschulalter ein Problem. Das beobachtet die Salzburger Kinder- und Jugendanwaltschaft (kija). Sie fordert eine flächendeckende Prävention, um den Betroffenen zu helfen.

2.544 Kinder und Jugendliche suchten 2016 Rat und Hilfe bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft - fast um die Hälfte mehr als im ohnehin schon starken Jahr

2015. Probleme mit Eltern oder - immer öfter - Probleme mit Mitschülern setzen den ihnen zu.

„Gehänselt, gezwickt oder immer ausgelacht“

Ein großes Thema in der Beratung ist Mobbing in der Schule: Die meisten Hilferufe in Mobbingfällen kommen zwar nach wie vor von elf- bis 14-jährigen Schülern.

Allerdings passiert Mobbing immer öfter bereits im Volksschulalter, sagt Barbara Frauendorff von der kija: „Das Kind wird gehänselt, heimlich immer wieder ins Ohr gezwickt oder immer ausgelacht, wenn es irgendwas macht. Das führt natürlich dazu, dass diese Kinder sehr wenig Selbstvertrauen haben, dass sie manchmal auch sehr aggressiv reagieren und in verschiedenster Weise auffällig werden, obwohl sie eigentlich Opfer sind. “

Je früher das Mobbing einsetzt, desto schwerer wird bei den betroffenen Kindern das Vertrauen in soziale Beziehungen beschädigt. Wenn nicht gleich darauf reagiert wird, beginnt für die betroffenen Schüler „in der Regel ein langer Leidensweg“, so die

Kinder- und Jugendanwaltschaft.

Mangel bei flächendeckender Prävention

In schlimmen Einzelfällen gebe es zwar jetzt schon Schulsozialarbeit. Allerdings fehle es an flächendeckender Betreuung, um solches Mobbing zu verhindern, betont die Salzburger kija. Oberösterreich könne hier ein Vorbild sein - denn dort gibt es eine solche Mobbinginterventionsstelle schon.

Was zudem für Kinder und Jugendliche wichtig ist, sind zudem Anlaufstellen und

Hilfe in den Bezirken. Erstens sei am Land die Hemmschwelle, Hilfe zu suchen,

höher als in der Stadt Salzburg. Und zweitens könne zum Beispiel ein Zwölfjähriger nicht so einfach von Wald im Pinzgau in die Landeshauptstadt fahren. Deshalb baute die Kinder- und Jugendanwaltschaft 2016 ihr Beratungsangebot im Pongau und

Pinzgau aus. Zudem gib es mittlerweile auch regelmäßig Workshops in

Schulklassen. Die meisten hilfesuchenden Kinder und Jugendlichen wandten sich

2016 im Tennengau an die kija - mit 611 Beratungen. Danach folgen der Pongau und die Stadt Salzburg." (Quelle: Salzburg, orf.at)

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die

Bundesministerin für Bildung folgende

 

Anfrage

 

 

1.    Wie viele Fälle von Mobbing in Berufsschulen und Polytechnischen Schulen –

Schüler als Täter und Opfer - wurden seit 2014 dokumentiert? (aufgegliedert

nach Bundesländern, Schultyp und Jahren)

2.    Wie viele Fälle von Mobbing in Berufsschulen und Polytechnischen Schulen - Lehrpersonal als Täter und Schüler als Opfer - wurden seit 2014

dokumentiert? (aufgegliedert nach Bundesländern, Schultyp und Jahren)

3.    Wie viele Fälle von Mobbing in Berufsschulen und Polytechnischen Schulen –

Schüler als Täter und Lehrpersonal als Opfer - wurden seit 2014

dokumentiert? (aufgegliedert nach Bundesländern, Schultyp und Jahren)

4.    Welche Maßnahmen setzen Sie gegen Mobbing an Berufsschulen und Polytechnischen Schulen?