11750/J XXV. GP

Eingelangt am 01.02.2017
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Dr. Franz-Joseph Huainigg Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Bildung

betreffend Nachreifung und Übergang von der Schule in die Berufswelt für Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf (SPF)

Eltern behinderter Kinder machen sich besonders am Ende der Schulzeit ihrer Kinder Sorgen über die weitere Entwicklung und den Übergang von der Schule in die Berufswelt.

Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf (SPF) erleben gegenüber nichtbehinderten Kindern oftmals einen länger andauernden Entwicklungsprozess und benötigen für das Aufnehmen der Lerninhalte mehr Zeit, sprich eine längere Schuldauer. Daher ist für sie die Möglichkeit eines freiwilligen 11. und 12. Schuljahres an einer Sonderschule geschaffen worden. Eltern behinderter Kinder beklagen zunehmend, dass dieses freiwillige 11. Schuljahr selten und ein 12. Schuljahr so gut wie gar nicht mehr genehmigt wird. Es stellt sich nun die Frage, ob diese Sichtweise der Eltern eine subjektiv empfundene ist oder tatsächlich einer breiten Realität entspricht, anders gesagt, wie oft diese freiwilligen Schuljahre gewährt und aus welchen Gründen sie wie oft abgelehnt werden.

Die Bildungsgarantie bis 18 Jahre gilt auch für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Der Übergang von der schulischen Ausbildung in eine Berufsausbildung ist für Jugendliche mit Behinderung ein enormer, gleichzeitig sehr sensibler Schritt. Hinterfragt wird, wie dieser Übergang von der Schul- in die Berufsausbildung aktuell funktioniert, durch welche Maßnahmen er begleitet wird und wie das Bildungsministerium die Bildungsgarantie bis 18 zu erfüllen gedenkt.

Daher stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Bildung
nachstehende

Anfrage

1.      Wie oft wurde 2015 und 2016 das freiwillige 11. Schuljahr für Kinder mit SPF genehmigt?

2.      Wie oft wurde 2015 und 2016 das freiwillige 12. Schuljahr für Kinder mit SPF genehmigt?

3.      Wie sieht die statistische Entwicklung des freiwilligen 11. und 12. Schuljahres über die letzten 10 Jahre hinweg aus?

 

4.    Wie oft wurde das 11. freiwillige Schuljahr für Kinder mit SPF in den Jahren 2014, 2015 und 2016 abgelehnt, in welchen Bundesländern und aus welchen Gründen?

5.    Wie oft wurde das 12. freiwillige Schuljahr für Kinder mit SPF in den Jahren 2014, 2015 und 2016 abgelehnt, in welchen Bundesländern und aus welchen Gründen?

6.    Mit wie vielen Genehmigungen ist 2017/18 für das freiwillige 11. und 12. Schuljahr zu rechnen?

7.    Wie wird das freiwillige 11. und 12. Schuljahr in den Inklusiven Modellregionen Kärnten, Steiermark und Tirol berücksichtigt?

8.    Ist daran gedacht, das freiwillige 11. und 12. Schuljahr auch in Regelschulen einzuführen?

9.    Mit welchen Maßnahmen setzt das Bildungsministerium die Bildungsgarantie bis  Jahre für Kinder mit SPF um? Welche Maßnahmen sind in Diskussion bzw. in Planung?

10. Wie erfolgreich ist das Clearing im Rahmen des Jugendcoachings, das das BMB mit dem BMASK gemeinsam durchführt?

11. Wie viele Jugendliche mit SPF besuchen nach Beendigung ihrer Schulplicht eine weiterführende Schule?

12. Wie viele Jugendliche mit SPF setzen nach Beendigung ihrer Schulplicht ihren Weg in einer betreuten Einrichtung fort (Beschäftigungstherapie, überbetriebliche Lehrausbildung, u.dgl.)?

13. Wie viele Jugendliche mit SPF absolvieren nach Beendigung ihrer Schulpflicht eine Lehre im Rahmen der Integrativen Berufsausbildung?

14. Wo sehen Sie den größten Handlungsbedarf beim Übergang Schule / Beruf für Jugendliche mit SPF?