190/J XXV. GP
Eingelangt am 03.12.2013
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ANFRAGE
des Abgeordneten Christian Höbart
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport
betreffend die Bedrohung der Werner Schlager Akademie durch das Agieren des Ex-Bürgermeisters und Ex-Abgeordneten Hannes Fazekas
Nach monatelangen Diskussionen um ungeklärte Vorgänge rund um das finanziell ins Trudeln geratene Veranstaltungszentrum Multiversum Schwechat ist Schwechats Bürgermeister Hannes Fazekas (SPÖ) Ende Oktober 2013 von seiner Funktion zurückgetreten. Die Nationalratswahl am 30. September 2013 hatte Fazekas bereits sein Mandat als Abgeordneter gekostet.
Durch das Multiversum droht der Stadt offensichtlich die Zahlungsunfähigkeit. Neben einer Prüfung des Rechnungshofes in dieser Angelegenheit prüft derzeit auch die Staatsanwaltschaft, unter anderem geht es um einen manipulierten Gemeinderatsbeschluss im Zusammenhang mit einem Kredit für das Multiversum.
Im Multiversum Schwechat ist auch die Werner Schlager Akademie angesiedelt, gedacht als Tischtennis Trainingszentrum. Das Land Niederösterreich, die Stadtgemeinde Schwechat und das Bundesministerium für Landesverteidigung haben ursprünglich eine Drittelfinanzierung für die Errichtung der „Werner Schlager Akademie beschlossen; als Bundesanteil waren ursprünglich 2,8 Millionen Euro vorgesehen.
Laut Budget-Anfragebeantwortung 612/JBA vom 13. November 2012 „hat der Welt Tischtennnisverband ITTF den Standort Schwechat zum weltweiten Trainingszentrum erklärt und das weltweite Turnier- und Veranstaltungsmanagement an diesem Standort angesiedelt. Im Hinblick auf diese Sonderstellung des Standortes, der an eine wettkampftaugliche Halle gebunden ist und den Zuschlag für Schwechat für die Tischtennis Europameisterschaft 2013 wurde von Bundesseite die Beteiligung auch an den Errichtungskosten der großen Hall in Höhe von 5 Mio. Euro zugesagt. Die Unterzeichnung des Nachtrages zum Fördervertrag, welcher die Erhöhung des Bundesbeitrages beinhaltet, erfolgte am 16.10.2012.“
Bereits am 26. Juni 2012 wurden die Vorgänge rund um das Multiversum mit einem FPÖ-Dringlichkeitsantrag rund um ein Darlehen des Multiversums an den damaligen City Manager der Wirtschaftsplattform Schwechat ins Rollen gebracht.
Am 19.11.2012 wurde von der FPÖ-Gemeinderatsfraktion Schwechat ein weiterer Dringlichkeitsantrag eingebracht, der auf die Misswirtschaft und Vorgänge rund um das Multiversum Schwechat hinwies und dabei bereits Bedenken geäußert, dass die Werner Schlager Akademie und damit ein österreichsicher Spitzensportler für die Finanzierung eines SPÖ-Prestigeprojektes missbraucht werden.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport folgende
ANFRAGE
1. Wie hoch sind bislang insgesamt bzw. aufgeschlüsselt auf die einzelnen Jahre die Förderungen unter dem Titel Werner Schlager Akademie?
2. Inwieweit wurden diese Fördergelder tatsächlich für die Werner Schlager Akademie verwendet?
3. Welcher Anteil der Fördergelder für die Werner Schlager Akademie wurden für Bau und Betrieb des Multiversum Schwechat verwendet?
4. Inwieweit und von wem wurde bislang die widmungsgemäße Verwendung der unter dem Titel Werner Schlage Akademie ausgezahlten Mittel des BMLVS geprüft?
5. An wie vielen Tagen fanden jeweils in den letzten 3 Jahren im Multiversum Schwechat Veranstaltungen statt?
6. Wie viele dieser Veranstaltungen waren Sportveranstaltungen?
7. Wie viele dieser Sportveranstaltungen waren Tischtennis-Veranstaltungen?
8. An wie vielen Tagen fanden jeweils in den letzten 3 Jahren in den der Werner Schlager Akademie zurechenbaren Räumlichkeiten des Multiversum Schwechat Veranstaltungen statt?
9. Wie viele dieser Veranstaltungen waren Sportveranstaltungen?
10. Wie viele dieser Sportveranstaltungen waren Tischtennis-Veranstaltungen?
11. Inwieweit ist durch die Vorgänge rund um das Multiversum Schwechat und die gegen den Ex-Bürgermeister Fazekas erhobenen Vorwürfe die Zukunft der Werner Schlager Akademie bedroht?
12. Inwieweit sehen Sie durch die Vorgänge rund um das Multiversum Schwechat und die gegen den Ex-Bürgermeister Fazekas erhobenen Vorwürfe eine Bedrohung für die Zukunft des gesamten österreichischen Tischtennissports?